Wasser für Tee

[julian]

neben tee der wichtigste bestandteil bei der teezeremonie.
welches wasser eignet sich gut, welches weniger? gebirgsquellwasser gibt es zwar gar nicht so weit weg von hier, aber das muesste man muehsam abfuellen und transportieren. hier im sueden bayerns ist das wasser SEHR kalkhaltig. da ist sogar ein wasserfilter nach kurzer zeit total verkalkt. sensei gab mir den tollen tip das wasser vorher abzukochen was auch ganz gut funktioniert. aber dennoch bin ich noch nicht ganz zufrieden mit dem wasser und dessen weichheit, so dass ich ueberlege mir eine osmose anlage zu kaufen. ein freund von mir benutzt eine und ist sehr zufrieden. ich muss sagen, das wasser schmeckt derart weich - da hat sogar das gute st. leonhard vollmond wasser probleme, mitzuhalten.

[sensei]

[julian]

stimmt! der mariahilf platz den habe ich ganz vergessen. hatten sie mir ja gesagt

dieses zizat von ihnen habe ich soeben in einem anderen thema gefunden - passt hier auch sehr gut finde ich:

"Was gibt es schöneres, als die Ehrfurcht vor Wasser, mit dem der Tee besonders gut schmeckt? Warum soll man dieses Wasser nicht als Kami zu verstehen?"

[sensei]

Wasser ist ein Lebens - Mittel!

Im Namboroku sagt Sōeki (Rikyū), dass man in der Früh aufstehen soll, wenn die Vögel beginnen zu zwitschern, das ist kurz vor Sonnenaufgang. Dann bereitet man den Teeraum und die Feuerstelle vor und geht zum Brunnen. Das Wasser, das man um diese Zeit schöpft, ist die Blüte des Brunnens. Wasser, das man zu anderen Zeiten schöpft, ist "giftig".
Ja, so steht es in dem Text: giftig!
Aber was ist damit gemeint? Und was ist die Blüte des Brunnens?

Ich habe mal einen Film im Fernsehen gesehen, in dem Viehzüchter aus Afrika entsetzt in einem biologischen Verarbeitungsbetrieb für Milch sehen, wie die Milch durch Röhren gepumt wird: "Wenn man diese Milch trinkt, muss dann nicht der Geist ebenso eng und eingepresst werden, wie diese Milch?"

Und Wasser aus der Wasserleitung?

[julian]

ja das wasser speichert alle informationen. deshalb schmeckt wasser aus plastikflaschen so grauenhaft.
und alte wasserleitungen sind ebenfalls nicht das beste auf grund von schwermetallen.

hier ein sehr interessanter vortrag:
http://www.youtube.com/watch?v=DyvWQTBRtes

erstaunlich wie schoen dass wasser aus der naehe des fuji aussieht und wahrscheinlich auch schmeckt! (7min 46sek)

[alchemist]

[sensei]

Danke für den ausführlichen Bericht.
Nach meinen Erfahrungen hat sich eigentlich kein "Mineralwasser", das ich getestet hatte, als geeignet erwiesen.
Dabei haben wir keine chemischen Analysen gemacht, sondern sind rein nach dem Geschmack des fertigen Tee's gegangen.
Von den Wasserfiltern mit Holzkohle und ähnlichen Substanzen sind wir wieder abgekommen aus zwei Gründen:
1. weiß man nie, wann der Filter "verbraucht" ist und ob sich nicht ganz lustig irgendwelche Bakterien darin tummeln.
2. hat mir der Tee mit dem gefilterten Wasser eigentlich nie geschmeckt.

Bei uns hier haben wir Quellwasser, das aber eine ziemliche Wasserhärte aufweisen dürfte (Kalkstein Untergrund).
Trotzdem schmeckt der Tee mit diesem Wasser viel besser, als mit dem Leitungswasser, das aus der selben Region kommt. Beim Leitungswasser sind vielleicht die Rohrleitungen nicht ganz unbeteiligt am Geschmack.

Ich werde in den nächsten Tagen mal bei der benachbarten Brauerei nachfragen. Vielleicht haben die ja noch besseres Wasser.

Das mit dem Wasser von den Blättern des Frauenmantels ist ja eine super Idee. Für einen Kama voll mit Frauenmantelwasser braucht man vermutlich aber doch eine beachtliche Plantage von Frauenmantel?

Bei den Osmosefiltern weiß ich auch nicht, ob das wirklich gut ist, weil da ja, soweit ich gesehen habe, auch Holzkohlefilter vorgeschaltet sind.

Ich denke, Abkochen ist eine gute Alternative.

[alchemist]

Hallo sensei,

das mit den Filtern sehe ich genauso wie Sie. Wenn diese kein Silber enthalten, dann verkeimen sie sehr schnell und werden zur Bakterienschleuder. Bei den Britta Filtern sind deshalb Silbersalze enthalten. Ob das so gut ist bezweifle ich.
Die Holzkohle vor den Reversesomosefiltern hat den Zweck das im Leitungswasser eventuell enthalten Chlor zurückzuhalten, da diese die Membran zerstören würde. Bakterien können nicht durch die Membran, daher hier keine Gefahr.
Das Quellwasser, welches bei Ihnen vorkommt, kann durchaus kalkarm sein, wenn oberhalb der wasserführenden Schicht kein Kalk, sondern nur Tone sind.
Wenn Sie sowieso zu einer Brauerei gehen, enfach mal etwas vom Quellwasser mitnehmen und messen lassen. Wasserhärte, Leitfähigkeit und pH-Wert müssten die leicht messen können um dann etwas zu dem Wasser sagen können.

Servus

Manfred

[sensei]

Interessant. Wir haben hier wohl eine Bodenschichtung, in der auf der einen Seite Muschelkalk und auf der andern wohl nur Lehm und Ton vorkommt. So genau weiß ich das nicht, werd mal unsere Nachbarin fragen. Die hat schon öfter Vorträge über die geologischen Besonderheiten unseres Dorfes gehalten.

Die Brauerei wird sicher die Werte für ihr Wasser kennen.
Frag ich nach.

[julian]

freut mich, dass das thema anklang findet. danke, manfred fuer deine beitraege!
ich werde auch mal bei den muenchner brauereien nachfragen und natuerlich das wasser vom mariahilf brunnen testen. werde dann im anschluss die ergebnisse kundgeben...

viele gruesse,
julian