Hai - Asche

Praktische Fragen rund um den Teeweg

Hai - Asche

Beitragvon julian » Freitag 8. Juli 2011, 14:21

hallo zusammen,

heute habe ich mich an einer neuen ascheform versucht. leider weiss ich nicht, wie diese ascheform heisst, vielleicht koennen sie etwas dazu schreiben, sensei.
anschliessend sumi demae (shozumi) - hier ein paar bilder

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Re: Hai - Asche

Beitragvon julian » Freitag 8. Juli 2011, 14:23

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Re: Hai - Asche

Beitragvon julian » Freitag 8. Juli 2011, 14:25

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Re: Hai - Asche

Beitragvon sensei » Donnerstag 28. Juli 2011, 18:09

Hallo Julian,

diese Aschenform heißt
丸灰掻上 marubai kakiage.
Maru - hai: runde Aschenform (wird gelesen marubai)
kaki-age: Haare hochkämmen.

Es gibt verschiedene marubai Formen.

Marubai oshikiri 押切 wörtlich etwa: Stempel-Schnitt.
Diese Form wird verwendet für folgenden Furo Formen:
Hōō - buro mit einem Phönix auf der Vorderseite,
Sukiki buro (der kama liegt auf dem Rand des Furo mit einem Stück Zedernholz, also kei Gotoku)
Tokiwa-buro (der obere Rand ist geschlossen, so dass vorn ein Auge entsteht, so wie auf dem Bild aus dem Buch),
Ryukyu-buro (kommt ursprünglich aus Ryukyu, heute Okinawa)
Chōsen-buro (ähnliche Form, aber aus Korea)

Also eigentlich NICHT in dem verwendeten Furo!

Wenn der Tokiwa-buro aus Eisen ist, dann verwendet man die Marubai kakiage.
Die Asche, die wie "hochgekämmte Haare" wirkt, passt sehr gut zu dem wabi - Bild des Eisenfuro, nicht aber zu einem Furo aus Bronze, der je eleganter wirkt.

In den Ryuku- und dem Chōsen-buro, die ja nur kleine "Fenster" vorn und hinten haben, aber keine weite öffnung wie der verwendete Furo soll die Aschenform die Hitze auf die Mitte des Kama konzentrieren.
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Re: Hai - Asche

Beitragvon julian » Donnerstag 28. Juli 2011, 18:43

danke fuer die erklaerung, sensei!

welche ascheformen eignen sich denn fuer den verwendeten furo? in dem buch ist ja leider alles auf japanisch, nur die bilder helfen einem beim asche machen.
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Re: Hai - Asche

Beitragvon sensei » Donnerstag 28. Juli 2011, 20:28

Die klassische Formn des Nimonji 二,

die Form, die wie ein liegendes D aussieht - mukouichi-monji-maetani 向一前谷 etwa: gegenüber der EINS (ichi-monji) liegt ein Tal (mea Tani);
Diese Form ist besonders gut geeignet für einen Doburo, einen Furo aus Keramik, der mit schwarzem Hoichgalnzlack überzogen ist. Die vorne liegende Form des D schützt die empfindllichen Seiten des Lack-Furo.

im September / Oktober die Formen, bei denen gegenüber dem D ein oder zwei Berge liegen (moko - yama, gegenüberliegender Berg).

Die Muko-Yama haigata Formen erinnern an eine Begebenheit im Leben Rikyu's. Er wanderte einmal in die Berge. Als er den Pass überschritten hatte, sah er gegenüber (moko) die Berggipfel liegen, auf denen schon der erste Schnee lag. Den Schnee macht man mit Fujibai, der weißen Asche aus den Blüten der Wisteria.
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