Die wichtigsten
mage-ki im Tee sind das Mage-Kensui oder Kobishi und das Mage-Mizusashi. Beide sollen ursprünglich von Take no Jôo und Rikyû verwendet worden sein. Die
mage-mono sind nicht nur aus einer einzigen Schicht des Spaltholzes hergestellt, vielmehr sind sie in mehreren Schichten gewickelt. Zwischen der Innenschicht und der Außenschicht ist ein Hohlraum, der entsteht, weil oben und unten schmale Abstandsstreifen eingearbeitet sind. Dieser Hohlraum dient dazu, dass die Flüssigkeit nicht ungehindert nach außen durchsickert. Beim Kensui - oder wie man ursprünglich gesagt hat dem Koboshi - würde sonst die Tatami von dem durchsickerndem Tee gefärbt werden.
Die unlakierten
kijimage, also die aus dem Zedernholz gebogenen und unlackierten Gegenstände müssen vor dem Gebrauch reichlich gewässert werden. Andernfalls könnten sie noch undicht sein. Durch das Wässer quillt das Holz auf und die Verbindungen werden dicht.
Außerdem saugt das nasse Holz keinen Schmutz mehr auf. Würde man in das ungewässerte Magekensui den Tee geben, so würde sich das Holz mit Tee vollsaugen und sich sehr schnell dunkel färben.
Einfacher ist die Sache bei lakierten Magemono, also den Nurimage. Der Lack verhindert das Durchsickern der Flüssigkeit und er dichtet die Verbindungsstellen.
wurde von Take no Jôo als Wasserbehälter im Vorbereitungsraum benutzt, Rikyû verwendete es auch im Teeraum. Anders als das formale Bronze-koboshi, das als Ritualgefäß im koreanischen Konfuzianismus verwendet wurde und das zusammen mit dem Daisu nach Japan kam, ist das Mage-boboshi ein Ausdruck des
wabi. Das schlichte Holz, das frisch gewässert ist, verbreitet den Eindruck der Frische und Reinheit und der Schlichtheit des
wabi.
Man kann dieses Kensui durchaus für jede nicht-formale Tenmau verwenden.
Dabei achtet man darauf, dass die Naht beim Hereintragen nach hinten zeigt. Zum Gebrauch wird die Naht dann in Richtung der Wand gedreht.
Nur bei den höheren oder eher strengen Zeremonien - dazu gehört dann auch schon der Koicha - ist ein Magekensui eher unangebracht bis unmöglich.
In der Urasenke Tradition gibt es die Form des Ireko-date. Dabei wird der präparierte Chawan in das Mage-kensui gestellt. Dann braucht der Gastgeber nur einmal in den Raum kommen, weil alles andere schon im Tana im Raum vorhanden ist. Rikyô's Sohn Dôan soll eine Verletzung an den Beinen gehabt haben und er konnte nicht so gut aufstehen und niedersitzen. Also kam ihm eine solche Form sehr entgegen.
Eigentlich ist das Mage-Mizusashi ebenfalls ein Ausdruck des
wabi. Soweit ich informiert bin, wird es in verschiedenen Schulen auch genau so verwendet, also ähnlich wie das Mage-Kensui.
In der Urasenke-Tradition wird seit Gengensai's Reform das Magemizusahi gerade nur für höhere "geheime" Zeremonien wie Karamono, Dai-Tenmokku und Bondate verwendet. In diesen Zeremonien steht das kostbare Karamono, also die Dinge aus China im Zentrum. Als Kontrast verwendet man dann das wabi-mage-kensui. Das ist dann so, als würde man "ein edles Pferd an einer Strohhütte anbinden" und gerade das zeugt von der äußersten Verfeinerung des Geschmacks. Damit ist in der Urasenke Tradition das Mage-Mizusashi lediglich für drei geheime Zeremonien vorbehalten.