von sensei » Mittwoch 20. April 2011, 15:13
Ganz ursprünglich war der gesamte Chanoyu nicht "durchgeregelt". Chanoyu ist einfach "nur" heißes Wasser für den Tee bereiten! Die Teemeister zu Rikyu's Zeiten waren total spontan und ohne strikte Regeln. Was ist das Wesen des Chanoyu? "Wasser holen, Feuer anzünden, Tee schlagen und Trinken, das ist alles!" Was ist das Wesen der Chabana? Stecke die Blumen so, wie sie auf dem Felde wachsen!" Man könnte hinzufügen: das ist alles. Aber das kann ich doch schon! Wirklich?
Das ist erst seit Gengensai's Reform anders. Seit dieser Zeit spricht man nicht mehr von Chanoyu, sondern von Chadō, was sprachlich eigentlich Unsinn ist. Wenn schon, dann müsste es Sa-Dō heißen: die "chinesische" Lesung von Weg ist Dō, dann müsste auch die chinesische Lesung für Tee gelten, also Sa. Aber weil wir Chawan, Chasen, Chakin, Ma-Cha usw sagen, sprechen Teeleute auch den Tee-Weg als Cha-Dō. Cha-Dō ist ein "Schulungsweg" mit strikten Regeln, Chanoyu eine Lebensform.
Wie dem auch sei, das Chanoyu zu Rikyu's Zeiten war NICHT TOTAL DURCHSTRUKTURIERT. Das ist erst ein Effekt der "Verschulung" unter Gengensai.
Im Chabana atmen wir also noch die ursprümgliche Luft der Freiheit!
CHA ZEN - ICHI MI / Tee und Zen: EIN Geschmack