Abschalten in Deutschland?

Welche Konsequenzen muss es nach dem Atomunfall in Japan geben, welche alternativen Techniken sind möglich, wie kann unsere Energieversorgung in der Zukunft aussehen

Abschalten in Deutschland?

Beitragvon sensei » Freitag 18. März 2011, 12:05

Eben habe ich gehört, dass einigen Journalisten ein "Geheimpapier" der Regierung zur Kenntnis gekommen ist. So ein Zufall aber auch! Oder sollte das bewußt zugespielt worden sein? Immerhin ist Wahlzeit.

Der Inhalt dieses Papieres macht große Hoffnung. Angeblich hat die Regierung beschlossen, die Sicherheitsstandarts für AKW drastisch zu erhöhen. DAS kann die Regierung wegen ihrer Aufsichtspflicht tun. Das Abschalten anordnen schon nicht mehr so einfach. Da kämen riesige Schadenersatzforderungen von der Industrie. Schon jetzt wird ja diskutiert, ob die Anordnung, die alten AKW abzuschalten rechtmäßig war.

Und stimmt es wirklich, dass im Ausstiegsgesetz der Rot-Grünen Regierung vereinabert war, dass die Atomindustrie einen Freibrief für die Sicherheit bekommen hatte? Stimmt es, dass dort vereinabrt war, dass die Bundesregierung künftig wegen des bevorstehenden Ausstiegs auf eine Änderung der Sicherheitsvorschriften und auf weitere Sicherheitsüberprüfungen verzichtet? In einem solchen Fall wäre ja derjeneig Beteiber eines AKW, der dann noch in Sicherheit investiert hätte ein betriebswirtschaftlicher Idiot. Im glücklichten Falle wären dann die Atomkraftwerke von ganz allein vom Netz gegangen, weil sie einfach baufälliger Schrott geworden wären. Und das ist ja wohl bei einigen AKW in unseren Nachbarländern der Fall.

Nach den erhöhten Sicherheitsanforderungen wären selbst neueste AKW nicht mehr in der Lage, ohne erhebliche Nachrüstung den neuen Sicherheitsbestimmungen zu entsprechen. Es müsste ganz erheblich nachgerüstet werden, was vermutlich in dem allermeisten Fällen wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre. Dann müssten die Betreiber freiwillig aus betriebswirtschaftlichen Gründen aussteigen!

Wie heißt es so schön? Geld regiert die Welt!

Was heißt auch schon "sicher"? Bisher hat man angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit für einen GAU verschwindend gering ist. Ich weiß die Zahl nicht, aber so etwa 1 mal in 10 Million Jahren. Aber dieses eine Mal ist ja nun schon ziemlich oft gewesen. Dann hätten wir nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung die nächsten 100 Millionen Jahre nicht mehr mit Unfällen zu rechnen ????

Niemand weiß, wie mit kleinen Zahlen bei der Berechnung des "Rest-Riskios" zu rechnen ist. Multipliziert man kleine Zahlen, so werden sie noch kleiner. Das Risiko wird also immer geringer. Aber vieleicht sind ganz andere Rechenregeln gültig? Vielleicht muss man die Zahlen nicht multiplizieren, sondern addieren? Oder gar dividieren? Dann würde das Risiko immer größer statt kleiner!

Soweit ich gehört habe, soll nach den neuen Standarts nicht mehr mit Wahrscheinlichkeiten gerechnet werden. Wenn die Möglichkeit für ein Erdbeben existiert, darf nicht mehr mit der Wahscheinlichkeit eines Störfalles gerechnet werden, dann muss das AKW so ausgelegt werden, dass es das Erbeben, wenn es denn morgen in bisher unerwarteter Stärke einträte, auch ausgehalten werden könnte. Das gleiche für Flugzeugabstürze auf das AKW.

Wird der Strom nach Abschaltung der AKW wirklich teurer werden? Klar, weil die Betreiber die Kosten auf uns abwälzen werden. Aber nicht, weil der Strom knapp würde. Schon jetzt wird viel zu viel Strom produziert. Aber abgeschaltet werden dann die Windkraftanlagen und nicht die AKW.

Dieses Problem wird dann hoffentlich in Zukunft nicht mehr existieren.
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