Es ging hier nicht um Beckmesserei, sondern darum, dass man das Wesen der Blumen kennen lernt. Natürlich kann ich auch eine Päonie so stecken oder sie in einem bunten Strauss in einem Korb mit verwenden. Aber sie zeigt ihre stolze Schönheit erst, wenn sie allein steht.
Sie hat alles, was sie braucht: einen langen Stil, schöne Blätter, die eine Basis bilden und eine wunderbare Blüte, die besonders schon als Chabana ist, wenn sie sich gerade zu öffnen beginnt.
Eine einzige Blüte in eine Shin Vase: das läßt den Atem stocken! Aber gegen die Verwendung im April spricht, dass man die Blume wohl nur aus dem Treibhaus bekommen kann. Hm! "Verwende die Blumen, wie sie auf dem Felde wachsen!"
Als nejime würde sich derzeit der Pestwurz anbieten. Der ist klein und knollig und geht nur als nejime, weil er als Einzelblume viel zu kurze Stiele hat.
Petasites Japonicus (Quelle: Wikipedia)
Derzeit müsste der am Ufer des Eisbaches in Massen vorkommen, man muss nur hinschauen. Der Pestwurz lieb feuchte Wiesen um kleine Bäche. Bei uns gilt der Pestwurz als giftig, aber in Japan wird er gern gegessen.
Andere "Blumen", die jetzt oder bald blühen sind die Taubnesseln. Sie haben unter der Schichten von kranzförmig wachsenden Blättern kleine weiße oder blaue Blütenkränze. Einfach die obersten Blätter wegzwicken, dann komt der Blütenkranz zum Vorschein. Schönes nejime.
Nachteil von diesen Blumen: man kann sie nicht um Blumenladen kaufen.
Vorteil: man muss hinaus in die Natur, die Augen aufmachen und lernen, was es jetzt dort gibt.
Das ist mit ein Bestandteil des Teeweges: die Natur beobachten und von ihr lernen!