Kein Waldbaden!


Eigentlich hatten wir auf dem Haikuseminar am Benediktushof mit Susanne das japanische Waldbaden Shinrin üben wollen.
Einmal wurde Susanne von einer Teilnehmerin gefragt, ob man zum Waldbaden ein Handtuch braucht.
Man geht einfach nur in den Wald und genießt die Luft, die Bäume und die Pflanzen, die eine heilsame Wirkung auf uns ausüben.

Plötzlich fing es an heftig zu regnen und der Waldboden war viel zu nass, um dort zu sitzen und über Haiku nachzudenken.
Oder aber, wir hätten jede Menge Handtücher gebraucht. So hatte ich mir Waldbaden nicht vorgestellt!

Also fiel das Waldbaden aus und wir haben über Hölderlins Gedicht „Die Eichbäume“ gesprochen.
Dann gab es die Aufgabe, über das Waldbaden, das nicht statt gefunden hatte, ein Haiku zu schreiben.

Eichbäume im Wald
Bleiben allein ohne mich –
Tropfnass vom Regen.

Eichbäume im Wald –
Gesellt untereinander
Genügen sich selbst!

Oh die Eichbäume –
Warten auf meinen Besuch
Tropfnass vom Regen.

Deutsche Eichbäume!
Sie stehen still im Regen –
Warten auf Besuch.

Das Baden im Wald
Ohne Wasser und Regen!
Es braucht kein Handtuch!

Trockenes Steinmeer:
Waldbaden im Zengarten!
Der Wald muss warten!

Der Sommerregen
An diesem Julimorgen!
Ach! Kein Waldbaden!

Mehr zum Waldbaden – oder besser Shinrin, das passt besser zu den japanischen Haiku – auf der Seite von Susanne.

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