Haiku und Zen


Morgen beginnt das Seminar Haiku und Zen im Benediktushof. Es existiert eine lange Warteliste. Offenbar spricht das Thema die Menschen an. Immer, wenn ich in den Klosterhof einfahre, komme ich am Brückenheiligen vorbei, der über der Brücke aus Sandstein über den guten Weg wacht:

Brückenheiliger
Wacht über dem kleinen Bach.
Wohin führt MEIN Weg?

Zur Vorbereitung sitze ich hier und übe, kleine Haiku zu schreiben.

Es sind heiße Juli-Tage. Die letzten Kirschen sind gepflückt und schon ernten die Bauern die goldgelben Felder ab. Den ganzen Tag wird das reife Korn in den Silo geblasen. Mit gelben Stoppeln leuchten die abgeernteten Felder und die riesigen Strohballen warten darauf, dass der Bauer sie in die Scheune fährt. Noch ist es heißer Sommer, aber in der Morgenfrühe weht der Wind schon frisch und lässt mich erschauern. Ach, bald kommt der Herbst!

Die gelben Felder
warm in der Abendsonne.
Ach! Bald kommt der Herbst.

Frischer Morgenwind
über den gelben Feldern
lässt mich erschauern!

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