Natürlich haben die beiden kein echtes Gespräch geführt, denn Dogen hat im alten Japan gelebt und ist schon 1253 gestorben. Hölderlin dagegen war nie in Japan und er hat sich auch nie wirklich mit dem Buddhismus befasst. Aber sein Freund Hegel hat doch so einiges über den Buddhismus geschrieben, sodass wir davon ausgehen können, dass auch Hölderlin so einiges kannte.
Aber es geht in diesem Buch nicht wirklich darum nachzuweisen, dass Hölderlin Kenntnisse vom Zenbuddhismus hatte. Vielmehr ist mir in den langen Jahren der Beschäftigung mit Hölderlin und mit dem Zen aufgegangen, dass so viele Gemeinsamkeiten der Erfahrungen vorliegen, die aber aus ganz und gar unterschiedlichen Wurzeln entstanden sind.
Es ist also der Versuch, das Eigene aus dem Fremden und das Fremde aus dem Eigenen zu verstehen. Doris Zölls, die Zenmeisterin des Benediktushofes hat in einem Vorwort zu diesem Buch darauf hingewiesen, dass Mahatma Gandhi erst in England auf das alte indische Epos Mahabarata gestossen ist.
So ist es oft: Wie müssen erst in die Fremde gehen um dort plötzlich das Eigene zu entdecken. Und aus dem neuen Verständnis des Eigenen erwächst dann auch ein tieferes Verständnis des Fremden.
Wenn wir uns mit fremden Kulturen und Religionen befassen, so sollte es nicht darum gehen, das Eigene vollständig zu verlassen und das Fremde anzunehmen. Wir nehmen unser Eigenes immer mit, denn wir sind in unserer Kultur aufgewachsen. Das kann aber nicht heißen, dass wir die beiden Welten unkontrolliert miteinander vermischen. Es ist vielmehr wichtig, dass sich beide Welten im positiven Dialog gegenseitig befruchten.
Ich hoffe, dass dieser Versuch wenigstens im Ansatz in diesem Buch gelungen ist.
Der Einband zeigt jedenfalls den Garten des Myoshinan eingebettet in eine schöne fränkische Landschaft. Nur im Vordergrund ist der japanische Zaun und die Steinlaterne im Garten zu sehen. Immerhin geht es auch in dem Text Dogens, der in diesem Buch interpretiert wird um die Laterne im Garten. In unserem Fall also um die japanische Steinlaterne in einem fränkischen Garten. So kommen sich die beiden Welten des Zen und der urdeutschen Kultur in Hölderlins Gedichten ganz nahe. Ich hoffe, dass dieses Buch zum Nachdenken über sich selbst anregen wird.
Ab heute ist das Buch im neuen Buchladen des Myoshinan zu erwerben. Aber natürlich kann es auch im Buchhandel bestellt werden. Ich würde mich freuen, wenn damit ein Beitrag zum Dialog der Kulturen gelungen wäre.
Im neuen Buchladen können nur die Bücher aus dem Myoshinan bestellt werden.
Alle Daten werden verschlüsselt über eine sichere Verbindung übermittelt. Die Bezahlung kann sicher und versichert über Paypal getätigt werden. Aber auch eine Vorausüberweisung ist möglich.
Wer möchte, kann das Buch handsigniert mit Kalligrafiestempeln bestellen.
Gerne schreibe ich auch eine Widmung hinein.
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Buchladen: Honya