Joruriji

Amida Nyorai

Amida Nyorai im Joruriji

Völlig versteckt in Bambuswäldern liegt in der Nähe von Nara ein winziges Dorf mit drei oder vier Häusern. Aber das eigentliche Ziel ist der Joruriji Tempel. Nur zwei Gebäude haben den Zeitlauf überstanden. Der Tempel wurde vermutlich um 900 von Adligen aus der Hauptstadt Kyoto erbaut, um den Amida Nyorai zu verehren, der im wetlichen Paradies des reinen Landes residiert. Man erwartete den Weltuntergang für das Jahr 1025 und nur Amida konnte in das reine Land hinüber retten.
Klein und unscheinbar liegt das Hauptgebäude an einem kleinen See. Aber wenn man die langgestreckte Halle von der Seite aus betritt, stockt fast der Atem. Acht große Amida Figuren sitzen aufgereiht, in ihrer Mitte als Neunter ein großer Amida. An der Seite im Feuerkranz mit seinen zwei Begleitern Fudô Myô-Ô, der unerschütterliche Geheimnis – König mit dem Drachenschwert, mit dem er jedes Hindernis durchtrennt. Wir hatten Glück und waren ganz allein im Tempel, vermutlich, weil es heute doch ein wenig frisch war.
Zwei aus unserer Gruppe haben das Hannya shin Gyo auf Sanskrit rezitiert und Fudo und sein grimmig schauender Begleiter haben versprochen, jeden Wunsch zu erfüllen und in schwierigen Fällen zu helfen. Man konnte es an seinen leuchtenden Augen erkennen. Wir werden sehen, ob er Wort hält.

Morgen werden wir einen alten Mönch im Jikko – In besuchen, den wir bei früheren Reisen sehr lieb gewonnen haben. Er hat uns freundlich eingeladen, und wir werden dort im Tempel eine Teezeremonie erleben dürfen. Als Geschenk bekommt der Mönch ein Buch mit Bildern aus dem Myoshinan.

Und schon wird sich unser Aufenthalt in Nara dem Ende zuneigen. Nur noch ein Besuch in Yoshino steht bevor. Dort in den Bergen werden die Kirschen gerade jetzt in voller Blüte stehen, in Kyoto sind sie inzwischen schon fast verblüht.

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