Von Hunden, Katzen und anderen Menschen

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Mein neues Buch über mein Leben mit Hunden ist im Verlag und wird in den nächsten Tagen gedruckt. Es erzählt lustige und traurige Geschichten von den Hunden, so ganz nebenbei aber auch ein wenig von meinem Leben. Als Kind in der Nachkriegszeit, Als Student, von meiner Arbeit im Forschungsinstitut, von meinen Begegnungen mit berühmten Leuten wie Heisenberg oder Weizsäcker und Otto Hahn. Aber auch ein wenig von meinen Reisen nach Griechenland ins Land der Götter und Mythen und von Erlebnissen als Lehrer der Teezeremonie.

Im Zentrum stehen aber immer meine Hunde und Katzen, die mir viel Freude bereitet haben. Aber es war immer auch sehr traurig, wenn sie mich nach längerem oder kurzem Leben wieder verlassen haben. Ach ja, Hunde halten nicht lange!

Ich hoffe, es ist ein vergnüglich zu lesendes Buch geworden. Eine gute Unterhaltung in Zeiten von Corona oder in den Ferien, die wir vielleicht doch noch machen dürfen.

Hier ist eine kleine Leseprobe. Aus diesem Text ist das Buch entstanden.

Das Buch als Hardcover ist bei Vorbestellung bis zum 14.06.2020 hier zum Sonderpreis von 18.00 Euro (danach 22,50 €) zuzügl. 2,- e€ Versandkosten erhältlich. Auf Wunsch auch mit Widmung und / oder Signatur und Kalligrafiestempel.Bezahlung einfach über Paypal, auch ohne Konto bei Paypal. Termin abgelaufen

Das Buch ist nun hier eingetroffen. Bis zum 21.06.2020 gilt der Einführungspreis von 20,- €. Danach der Ladenpreis von 22,50 €


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Wer mithelfen will, das neue Myoshinan wieder aufzubauen ist mit einer Spende herzlich willkommen.

Wir werden in der nächsten zeit im Garten einen überdachten Vorbau aufstellen mit dem großen Refektoriumstisch als Versammlungs- und Gesprächsort. Im Keller wird eine Werkstatt entstehen, in der wir wieder Shakuachi bauen können. Ein Gästezimmer soll noch renoviert und eingerichtet werden. Jeder, noch so kleine Betrag hilft!


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Erlebnis

Ein Tag auf dem Land mit Corona

Zenmönche beim Teetrinken

Es ist ein wunderschöner Frühlingstag. Die Sonne scheint warm und angenehm. Die Vögel singen und die frisch gemähte Wiese duftet. Eigentlich könnten wir in die Stadt ins Gartencenter fahren und noch ein paar Pflanzen kaufen. 

Wir fahren durch die wunderschöne Landschaft. Die Wiesen blühen und die Wälder leuchten im frischen Grün.
Das Leben ist schön!

An der letzten Ampel vor dem Gartencenter fällt mir mit Schrecken ein: Wir haben die Masken vergessen. Sollen wir versuchen, ohne Maske hinein zu kommen? Nein! Keine Chance. Es besteht Maskenpflicht.

Also machen wir einen kleinen Ausflug zurück nach Hause. Dort steht ein ganzer Karton von Atemschutzmasken, die ein Freund aus China als Geschenk geschickt hatte. 

Als wir den Markt betreten wollen, prangt dort dick und fett das Schild: 

„Eintritt nur mit Maske. Ohne Einkaufswagen kein Zutritt. Immer nur eine Person pro Einkaufswagen.“

Wir sind zu zweit, also nehmen wir zwei Wagen, obwohl wir nur einen brauchen. Im Center ist eine ganz entspannte Stimmung. Die Verkäufer sind nett und es sind nur wenige Leute beim Einkaufen. Ich suche noch einen Gartenhibiskus, denn das war die Lieblingsblume von Teemeister Sen Sotan. Eine einzige Blüte mit einem Gras in einer Blumenvase aus Korb im Teeraum zeigt wunderbar schlicht aber herzergreifend die Jahreszeit. Nun fehlt noch eine U no Hana, eine Hasenblume, auf Deutsch eine Deutzie. Sie zeigt die Jahreszeit des frühen Sommers. Es gibt eine berühmte Teeschale mit einer Malerei, die eine Deutzie an einem Bambuszaun zeigt: U no Hana gaki. 

Wir haben die Einkäufe im Wagen verstaut. Nun lockt ein kleiner Hunger. Drüben im Supermarkt gibt es belegte Semmeln. Wir erstehen zwei Stück. Ach, da stehen ja ein paar Tische draußen. Dort ist zwar der Parkplatz, aber etwas Grün lässt den Ort verlockend erscheinen. Ganz entfernt an einem Tisch sitzt noch ein Paar und trinkt seinen Kaffee. Die Sonne scheint, es ist warm und ein angenehm frischer Wind weht. Wir sind gerade fertig mit Essen, da kommt eine Verkäuferin aus dem Markt zu uns. Sie wirkt verängstigt und gestresst: „Wenn Sie da sitzen wollen, müssen Sie ein Formular ausfüllen und unterschreiben. Mit Adressangaben und Beantwortung einiger Fragen. Falls etwas geschehen sollte, können wir sie zurückverfolgen!“

Oh Schreck! Habe ich etwas ausgefressen oder sehe ich verdächtig aus? Ach nein, es ist ja Corona. Verängstigt und geduckt steht die Verkäuferin vor uns. Es ist ihr sichtlich peinlich.

Plötzlich ziehen dichte Wolken auf. Die Angst steigt in die Kehle. Nein, ich will nicht, dass ich jemanden anonym anstecke und verfolgt werden muss. Der Wind ist kalt und unangenehm. Was für ein schreckliche Tag heute. Wir verabschieden uns freundlich und gehen. Die Verkäuferin wirkt erleichtert. Wider ein paar potentielle Coronaträger verjagt!
Das Paar am Nachbartisch ruft uns noch nach: „ Wir mussten auch unterschreiben! Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich keinen Kaffee bestellt. Aber sollen wir den auf dem Parkplatz stehend trinken?“

Zuhause angekommen packen wir die Pflanzen aus. Nein, heute werden wir sie nicht mehr einpflanzen. Wer weiß, vielleicht bringt das Unglück? Schade um den schönen Tag!

Langsam steigt die Abendsonne auf. Unterm Kirschbaum bei einem Glas Wein rückt sich alles wieder zurecht. Friedliche Stille. Nur die Vögel singen ihr Abendlied. Wie gut, dass wir in einem kleinen Dorf mitten auf dem Land leben. Hier ist die Welt noch in Ordnung.

Im Teich quakt der Frosch, der sich dort eingemietet hat. Merkwürdigerweise heißt auch er Kurt wie der Frosch aus meinem Haikubuch. Morgen bekommt er noch ein paar Wasserpflanzen. Japanische Sumpfiris und Schachtelhalm. Da kann sich Kurt dann einnisten.

Ach, das Leben ist doch schön!
Trotz Corona.

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Toyo akita – Herbstfeld von Toyo

Toyo Akita – Herbstfeld von Toyo

Fernher, am Tosen des Himmels
Tönt wie der Amsel Gesang
Der Wolken heitere Stimmung …
Und Rufe, wie Hinausschauen …
Viel sind Erinnerungen.
Hölderlin, Griechenland

Erst gestern doch
hat man die Setzlinge ins Feld gepflanzt –
unversehens
rascheln auf dem Herbstfeld jetzt
die Blätter im Wind

Dass der Herbst gekommen
kann ich mit den Augen noch nicht sehen.
Doch das singen des Windes
hat mich tief ergriffen.

Über den Fluss
weht kühl der Wind –
kommt mit dem Tosen der Wellen
nun auch der Herbst heran?
Kokin wakashu

Unter dem Herbstmond
sah ich Blumen auf dem Feld –
ach, es war nur Stroh!
Basho

Mit Blumen aus Stroh
über dem kahlen Herbstfeld
tanzt ein frischer Wind. 
G.St.

Toyo war eine Provinz im alten Japan. Es ist eines der ersten Länder bei Entstehung der Welt.Toyo heißt auch: ‚üppig, reichhaltig‘. Akita ist das Herbstfeld.

Toyo Akita ist ein Shakuhachi Stück aus der Tradition des Icchoken Tempels.

Wegen der langen Läufe, die den Herbstwind über den abgeernteten Feldern nachahmen, ist das Stück sehr schwer zu spielen.

Obwohl wir gerade mitten im Frühling sind, habe ich das Stück aufgenommen in der Reihe ‚Shakuhachi umarmt Korona‘. http://www.teeweg.de/blog/shakuhachi-umarmt-corona-16/

Sollte jemand Interesse am Unterricht der traditionellen Zen – Shakuhachi haben, bitte melden. Ich unterrichte – nicht nur in Zeiten von Korona – online mit Jitsi, facetime oder Skype.

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Ryakubon – Tablettzeremonie

Der erste Teil der Tablettzeremonie bis zum Servieren.

Das Video ist im Mountain Resort Feuerberg in Kärnten entstanden. Darum wird der Tee mit kaltem Prosecco statt mir heißem Wasser zubereitet. In einer ersten Phase wird der Tee mit heißem Wasser angerührt und dann wie dicker Tee (Koicha) glatt geknetet bis keine Klumpen mehr da sind. Dann mit Prosecco auffüllen und vorsichtig schlagen. Schäumt Stark!

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Shakuhachi umarmt Corona 16

Meditationen mit der Zen Shakuhachi

Meditationen: Atmen und Lächeln

Tag 18: Koku Icchoken Leerer Himmel 15. Mai 2020

Koku Icchoken

Koku: Der leere Himmel. Version in der Tradition des Icchoken Tempels.
In lieblicher Bläue blühet mit metallenem Dache der Kirchturm.

Tag 17: Toya akita: Herbstfeld von Toyo 11.Mai 2020 ⬇︎mehr

    Toyo ist das erste feste Land, das bei Erschaffung der Welt durch Izanami und Izanagi entsteht. Toyo heißt auch üppig, prächtig. Der Wind spielt mit trockenem Gras auf den weiten Herbstfeldern von Toyo. Hörst du, wie er tanzt?
    Mo. 11. Mai 2020

    Sokaku – Kranich im Nest

    Ab Montag gibt es langsam Lockerungen im lockdown.
    Ist das richtig, zu früh oder gar zu spät?
    Welche Zahlen der Statistiken stimmen und welche sind unsicher?
    Viele Fragen und Unsicherheiten.
    Es gibt ein altes Shakuhachi Stück, das solche Unsicherheiten widerspiegelt: Sokaku, Kranich im Nest.
    Die jungen Kraniche im Nest flatter unsicher und ängstlich, aber die Eltern beruhigen immer wieder. Zum Schluss fliegen die jungen Kraniche davon.
    Guten Flug in die Freiheit! Aber bleibt vorsichtig!

    Shakuhachi umarmt Corona – 16. Tag
    Sa. 18. April 2020


    Am Mittwoch Ist der Mond voll.
    Sein Licht möge unsere Herzen erleuchten.
    Am Sonntag feiern die Christen das Fest der Auferstehung.
    Möge unsere Welt bald wieder im hellen Licht erstrahlen!


    Tag 14 / 15: Ajikan – Meditationen auf den Laut A ⬇︎mehr

    Ajikan mit Text
    Ajikan – nur Shakuhachi

    A-Ji-Kan, Meditation auf den Laut A stammt aus dem Icchoken Tempel, wird aber von fast allen Schulen gespielt. Es ist eine der berühmtesten Zen – Stücke für Shakuhachi.
    Die A-Ji Meditation stammt aus dem esoterischen Buddhismus des Shingon.
    Man setze sich in einer klaren Vollmondnacht allein an einen stillen Ort und betrachte den Mond. Lass den Mond in dein Herz ein und spüre, wie er dich mit seinem milden Licht erfüllt. Dann stimme den Laut „A“, den kosmischen Urlaut an und meditiere darüber. Bald wird dein Herz frei sein von Sorgen und Nöten, von Ängsten und Zweifeln.
    Morgen, Mittwoch den 8. April ist Vollmond. Am Sonntag danach feiern die Christen das Fest der Auferstehung.
    Möge unsere Welt bald wieder im hellen Licht erstrahlen!

    Di. 7. April 2020

    Sanya – Drei Täler (mit Text)
    Sanya – Drei Täler (Nur Shakuhachi)

    Auf dem Weg zu uns Selbst, zum reinen Erwachen gibt es immer wieder Hochs und Tiefs. Einmal stehen wir oben am Berg, einmal sind wir im tiefen, tiefen Tal. Aber immer wieder hinaufsteigen! Von dort oben tönen lockende Rufe!
    Bis wir endlich bei uns selbst angekommen sind.

    Einmal steht die Welt still vor Schreck, einmal dreht sie sich wieder weiter.

    Texte: Dogen und Hölderlin
    Shakuhachi: Eigenbau 72 cm

    Yamato war das alte Yapan um die Kaiserstadt Nara.
    Choshi ist die Stimmung, die Gestimmteheit oder einfach eine Spielweise. Yamato choshi: Spielweise nach Yamato.
    Honte choshi: Ursprüngliche Methode der Gestimmtheit.
    Dies ist das erste Stück, das man lernen muss, wenn man den Weg des Komuso gehen will.

    Die beiden Stücke sind mit unterschiedlichen Shakuhachi gespielt worden.
    Yamato Choshi mit einer
    Hontechoshi von mir gebaute Shakuhachi mit 2,34 Shakuhachi (72 cm)
    Yamato Chaoshi mit einer von Ken Lacoss L.A. gebauten 2,8 Shaku ( 85 cm)
    Sa. 4. April 2020


    Tag 11: Murasaki Reibo: Sehnsucht nach den Glocken von Murasaki. ⬇︎mehr

    Murasaki Reibo
    Murasaki Reibo ( nur Shakuhachi)

    Murasaki ist ein Stadtteil in der alten Kaiserstadt Kyoto. Dort liegt der Daitokuji Tempel, der Heimat Tempel des bedeutenden Zenmeisters Ikkyū Sōjun (1394 – 1481) dem dieses Shakuhachi Stück zugeschrieben wird.
    Murasaki ist die Farbe violett. Im Herbst gibt es die violetten Perlen der Schönfrucht und der Ahorn färbt sich rot bis violett. Das Wort ruft die wehmütige Stimmung des Herbstes herbei.
    Ikkyū soll selbst die Shakuhachi sehr gut gespielt haben, auf jeden Fall liebte er ihren wehmütigen Klang. Es ist nicht sicher, dass er dieses Stück komponiert hat, aber in der Tradition wird es ihm zugeschrieben.
    1. Text: Aus Hölderlins „Brot und Wein“
    2. Text: Ein Gedicht von Ikkyū Sōj über ein Windglöckchen, das unter dem Tempeldach hängt und das vor Blitzen schützen soll.

    3. April 2020

    Kyushu reibo (mit Text)
    Kyushu Reibo (nur Shakuhachi)

    Kyushu Reibo
    Sehnsucht nach den Glocken von Kyushu.
    Spielweise wie fallende Blätter. Sind es Kirschblüten oder Herbstlaub?
    Auf jeden Fall spiegelt es sehnsuchtsvoll die Vergänglichkeit aller Dinge.
    Aufzuhalten
    sind sie nicht –
    doch mein Herz
    begleitet eine jede Blüte,
    die vergeht und fällt!

    2. April 2020


    Eko – Umkehr
    Eko – Umkehr (nur Shakuhachi)

    Wegsehen von sich selbst und seinen eigenen Problemen. In Freiheit und achtsamen Mitgefühl den Anderen zuwenden! Das ist die Aufgabe eines Boddhisattva. Eine gute Übung in Achtsamkeit mit unseren Mitmenschen in dieser Zeit.
    Der Text: Zhuangzi Buch 6.5

    1. April 2020



    Liebe Freunde,
    heute am 31.März gibt es eine kleine Shakuhachi Pause.
    Ich bin dankbar, dass ich mit meinen neunundsiebzig Jahren noch jeden Tag Shakuhachi spielen und das mit Euch teilen kann.
    Aber zuweilen liebt auch klares Auge den Schatten
    und versuchet zu Lust, eh es die Not ist, den Schlaf.

    Vollendet waren der Himmel und die Erde und all ihre Schar.
    Vollendet hatte er am siebenten Tag seine Arbeit, die er machte,
    und feierte am siebenten Tag von all seiner Arbeit, die er machte.
    Er segnete den siebenten Tag und heiligte ihn,

    Es ist zwar schon der achte Tag, aber in meinem Alter kann man sich auch mal verzählen!
    Morgen bin ich dann in alter Frische wieder da mit einem neuen Stück.
    Und das ist dann kein Aprilscherz!

    Haltet durch in diesen Zeiten!
    „… Das Irrsal hilft wie Schlummer, und stark machet die Not und die Nacht,
    bis dass Helden genug in der ehernen Wiege gewachsen“

    Inzwischen einfach mal wieder ältere Aufnahmen anhören und meditieren!

    31. März 2020

    Shinya – Mitternacht

    Es ist tiefe Nacht. Alles schläft, nur noch der Wind singt sein Lied. Stille!
    Text aus Hölderlins Hymne „Brot und Wein“

    Mo. 30. März 2020


    Oborotsuki – Verschleieerter Mond

    Der Mond ist hinter Wolken verborgen. Langsam verschwinden die Wolken und der Mond strahlt hell. Hörst du nicht, wie das helle Mondlicht auf den Blättern glitzert wir kostbares Silber?
    Die Wolken ziehen wieder vor. Nur noch tiefe Stille und Frieden!

    So. 29. März 2020

    Kyorei – leere Glocke

    Das Stück hat eine sehr einfache Struktur und ist daher eines der einfachsten Shakuhachi Stücke. Aber die Atemtechnik ist ausgesprochen schwierig. Man spielt sehr lange und gleichmäßige Töne, was eine äußerste Konzentration auf den Atem erfordert. Das erste Schriftzeichen Ko ist die Leere, die entsteht, wenn man ausatmet und sein Ego fallen läßt. Man leert den Geist, damit er völlig im Augenblick sein kann.
    EIN TON – JETZT.

    Sa. 28. März 2020

    Shinseki – Die wahre Spur

    Fukkes Glocke. Shinseki und Kyorei
    Im alten China lebte der wohl legendäre Zenmeistee Fukke. 
    Er ging jeden Tag auf den Markt, schlug seine Glocke und rief:
    „Lebe JETZT! Vielleicht bist du morgen schon tot!“
    Einmal ging er auf den Markt und bettelte um ein neues Gewand. Meister Rinsai hörte davon. Er ließ einen Sarg zimmern und Fukke bringen. Der war begeistert und rief:
    „Das ist genau das Gewand, das ich brauche!
    Heute werde ich zum Osttor gehen, mich in den Sarg legen und sterben!“
    Die Menschen drängten sich um Fukkes Sarg, aber am nächsten Morgen stieg er wieder munter heraus. „Heute gehe ich zum Südtor, lege mich in den Sarg und werde sterben!“ Das Spiel wiederholte sich, aber immer weniger Menschen kamen, um den Tod Fukkes zu sehen. Am Westtor schließlich war Fukke fast allein. Aber er rief immer noch: „Leben diesen Augenblick!“
    Am Abend ließ er den Sarg zunageln, nachdem er hineingestiegen war.
    Am nächsten Morgen war der Sarg immer noch geschlossen. Man öffnete ihn, aber er war leer! Nur fern am Himmel hörte man Fukkes Glocke. Wenn man genau in die Stille lauscht, kann man seine Glocke noch heute fern vom Himmel her hören.
    Die Komuso, die Shakuhachi spielenden Zen – Mönche meinen, dass jedes ihrer Stücke Fukkes Glocke klingen lässt.
    Fukkes Glocke ruft uns zu: 
    „Lebe diesen Augenblick! Aber lass dein Ego und damit jede Angst sterben!“

    Fr. 27.März 2020

    Chikuzen Sashi

    Chikuzen sashi
    Chikuzen ist eine alte Region im nördlichen Kyushu. Hier liegt der Shakuhachi Zen Tempel Icchoken, aus dessen Tradition die Stücke hier im blog stammen.
    Sa-shi ist vermutlich die Anrufung von Avalokiteshvara, japanisch Kannon, dem Bodhisattva des Mitgefühls. Wir bitten um ein ruhiges Herz und einen klaren Geist.
    Im esoterischen Buddhismus des Shingon ist Avalokiteshvara durch der sanskrit Silbe „sa“ repräsentiert. Einfach einen klaren Kopf bewahren ohne Angst.
    Meditieren wir gemeinsam über diese Klänge.

    Shizu no Kyoku

    Shizu ist die Stille des Herzens in tiefer Gelassenheit. Das Stück galt als Übung der Buddhistischen Gelassenheit. Die Legende sagt, dass früher Samurai dieses Stück spielten, bevor sie Seppukku begingen.
    Wir wolle mit den Hören dieses Stückes die Ruhe des Herzens gewinnen und weder Tod noch Corona fürchten.

    Einfach einen klaren Kopf bewahren ohne Angst.

    Mi. 25. März 2020


    HI FU MI – Ein Zwei Drei

    Hifumi heißt wörtlich: EINS ZWEI DREI.
    Zuerst war das Dao als EINS. Daraus entstand die Zwei als Polarität und dann die Drei als Ursrprung aller Dinge.
    Im Buddhismis kennt man drei Tore zum Erwachen.
    Das Stück stammt aus dem Myoanji Tempel in Kyoto. Der Tempel liegt auf dem Gelände des Tofukiji mit seinem riesigen Drei-Tor.
    Wir hören dreimal die Wendung Hi-fu-mi, danach läuten die Tempelglocken.
    Die Shakuhachi spielenden Komuso Mönche spielten dieses Stück als Erkennungsmelodie auf ihrem Bettelgang.
    Wir beten mit diesem Stück um einen ruhigen Geist in Zeiten des Corona Virus.
    Das zweite Stück HACHIGAESHI (es beginnt mit den hohen Tönen) heißt wörtlich „Rückgabe der Schale“.
    Wenn die Mönche auf ihrem Bettelgang eine Gabe in ihre Bettelschale bekommen hatten, gaben sie dieses Stück als Dank zurück.

    Di. 24. März 2020

    Wir danken mit diesem Stück allen, die in den Zeiten des Corona Virus ihre Aufgaben erfüllen, seine es Ärzte, Krankenpfleger*innen oder Verkäufer*innnen im Supermarkt.

    Danke!
    Uns selbst danken wir, dass wir einen klaren Kopf und ein ruhiges Herz bewahren. Das hilft vielleicht nicht gegen das Virus, aber es fühlt sich besser an!

    Treffen wir uns jeden Abend um 19.00 Uhr hier online zur gemeinsamen Meditation.

    Die Freunde wohnen auf getrenntesten Gipfeln, aber lass uns auf leichtgebauten Brücken hinübergehen und zurückkommen in gemeinsamer Meditation.
    Ladet viele Freund ein mit zu meditieren. Es tut gut, nicht nur in diesen Zeiten, jeden Tag wenigsten zehn Minuten in die Stille einzukehren!

    Unterricht in Shakuhachi

    Auch in diesen Zeiten ist online Unterricht in Shakuhachi – auch für Anfänger – jederzeit möglich.
    Bitte einfach anfragen. Instrumente kann ich ausleihen. 
    So kann diese Zeit der Besinnung einen neuen Weg eröffnen.




     

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