HachiroAcht Positionen für die versenkte Feuerstelle Im Teeraum sind acht klassische Positionen für den im Boden versenkten Einschnitt für den Ro, die Winterfeuerstelle möglich.
Hongate - KyakugateDer Teeraum hat zwei verschiedene Orientierungen, die sich aus der Sitzposition von Gast und Gastgeber ableiten:
Ro - Ausschnitt Grundform: YojohangiriDer Teeraum mit viereinhalb Tatami - Yojohan - gilt als Grund- und Idealform aller Teeräume. Er kann sowohl als großer Raum - Hiroma 広間 - wie auch als kleiner Raum - Koma 小間 - angesehen werden.
Wenn kein Ehrengast im Raum ist oder wenn nur drei Gäste anwesend sind, bleibt die Kinin - Tatami frei. Der vier-einhalb Tatami Raum ist vollkommen quadratisch, ohne dass die Symmetrien sichtbar sind. Der Tokonoma Pfosten im Norden teilt den Raum genau in der Mitte, aber die davorliegende Kinin - Tatami wird im Verhältnis 2 : 1 geteilt. Dadurch wird optisch die Symmetrie des Raumes gebrochen. Durch die zentrale halbe Tatami wird der Sitzplatz von Gast und Gastgeber etwas voneinander entfernt, ohne dass die Entfernung zu groß würde. Im kleineren vier Tatami Raum sind Gast und Gastgeber durch eine ganze Tatami getrennt. Dadurch wirkt der kleinere Raum weit größer, als der größere viereinhalb Tatami Raum.
Durch die zentrale Lage des Ro - Einschnittes sitzen Gast und Gastgeber um das zentrale Feuer. Dadurch entsteht eine warme und intime Athmosphäre im Raum. Raumplan Yojohan - Giri
DaimeroIm Daimeraum ist die Gastgebertatami auf 3/4 der Länge gekürzt. Der Raum "me" für das "Daisu", das chinesische Schmuckgestell ist weggeschnitten. Darum ist der Daimeraum immer ein 小間 Koma, ein kleiner Raum. Im Daimeraum kann nur die Grundform der Teezeremonie wie Usucha, Koiche und die beiden Sumi-Zeremonien (Holzkohlelegung) durchgeführt werden. Der Daimeraum ist die Verkörperung des Wabi - cha. Alle komplizierten oder prächtigen Zeremonien können hier nicht durchgeführt werden, weil der dafür benötigte Raum auf der Gastgebertatami abgeschnitten ist.Der Ausschnitt für den Ro sitzt in der Gast - Tatami unterhalb der Mitte der gesamten Raumlänge, genauso wie beim Viereinhalb - Matten Raum. Im Viereinhalb-Matten Raum liegt allerdings der Ro-Ausschnitt in einer eigenen Tatami und nicht in der Gasttatami wie im Daimegiri. Raumplan Daimero
Sumiro - Ro in der EckeIm kleinen Raum (小間 koma) sind noch zwei weitere Positionen des Ro - Ausschnittes möglich, der Sumiro 隅炉, der "Ro in der Ecke" (sumi) oder der Mukogiri Ro 向切, der "gegenüber ausgeschnittene Ro". SumiroDer Sumiro in der linken oberen Ecke der Gastgebertatami gilt als Grundform. Er befindet sich auf der selben Seite der Tatami wie im Sommer die tragbare Feuerstelle, der Furo.Das vielleicht berühmteste Beispiel eines kleinen Raumes mit Sumiro ist der derzeitige Zustand von Rikyu's Teehaus Taian. Der Raum besteht nur aus zwei Tatami und einer kleinen Tokonoma. Der Sumiro sitzt in der linken oberen Ecke der Gastgeber - Tatami. Trotz der winzigen Größe des Raumes entsteht kein Gefühl von Enge. Der Raum ist sehr dunkel, die Wände waren vermutlich ursprünglich schwarz gefärbt. Alle Ecken sind rund verputzt, so daß man in der dunklen Athmosphäre des Raumes keine begrenzenden Kanden und Ecken sehen kann. Dadaurch wirkt der Raum unendlich groß wie der nächtliche Himmel. Der Sumiro von der regulären Größe von 1 shaku und 4 sun ( etwa 42,5 cm) im Quadrat sitzt unmittelbar an der linken oberen Wandecke. Würde er als Mukogiri eingeschnitten sein, so würde er zu nahe beim Gast sitzen und ein unangenehmes Gefühl erzeugen. Raumplan Sumiro
MukogiriDer Mukogiri ist "gegenüber" dem Sumiro in der Gastgeber - Tatami, also auf der dem Gast zugewendeten Seite ausgeschnitten. Der Mukogiri - Ro sitzt nicht direkt an der Wand. Er ist durch einen Holzblock von ca. 5 cm Breite von der Wand getrennt. In einem Mukogiri - Raum verwendet man im März den Tsurigama, den aufgehängten Kama. Anders als im Yojohan - Raum wird hier gern ein Jizai aus Bambus verwendet. Bei der Holzkohlenzeremonie wird das Jizai auf dem Brett zwischen Wand und Ro - Ausschnitt abgestellt.
Sôtan's KonnichianEin klassisches Beispiel für einen Mukogiri ist Sen Sôtans Teeraum Konnichian.
Konnichian ist ein Raum mit zwei Tatami. Die Gastgebertatami ist eine Daime - Tatami, d.h. sie ist um ein viertel Kürzer, als die Normaltatami. Der abgeschnittene Raum ist mit einem Holzbrett ausgelegt und wird als Tokonoma benutzt, da Konnichian keine eigenständige Tokonoma besitzt. Der Kriecheingang für den Gast, der Nijiriguchi ist durch eine kurze Wand von der "Tokonoma" abgetrennt. Dôan's MukogiriRikyû's Sohn Dôan hat einen sehr interessanten Mukogiri - Raum entworfen. Die Gastgeber - Tatami ist weitgehend durch eine Fusuma, eine mit Papier bespannte Schiebetür abgetrennt. Der eingeshnittene Ro bleibt aber immer für den Gast sichtbar. Vermutlich hatte Dôan Probleme mit den Beinen eventuell durch eine Kriegsverletzung und konnte nicht gut aufstehen oder hinsetzen. Während der Gastgeber in den Raum kam und sich setzte und wenn er aufstand um den Raum zu verlassen, war die Fusuma geschlossen. Während der Teezubereitung öffnete Dôan die Fusuma. Über der dem Ro und dem Gast abgewandten Seite der Tatami ist ein hängendes Tana angebracht, in dem Natsume und / oder Hishaku und Futaoki abgestellt werden können.Der Mukogiri ist ebenfalls sowohl als Hongate wie auch als Gyakugate Raum möglich. Raumplan Mukogiri
Agari Daimegiri - NakaitaAußerhalb der klassischen Hachiro - der acht Feuerstellen gibt es noch eine weitere Möglichkeit, den Ro zu platzieren.Wenn der Gastgeber nicht nur eine Daime - Tatami sondern eine ganze Tatami zur Verfügung hat, ist es besser, den Ausschnitt für den Ro oberhalb der halben Tatami anzubringen. Diese Position oberhalb heißt agari Daimegiri 上がり台目切, oberhalb ausgeschnittener Daime Ro.
In einem kleinen Raum kann ein Mittelbrett - Nakaita zwischen der Gastgeber und der Gasttatami angebracht werden. Dadurch wird die Enge, die etwa in Sôtan's Konnichian herrscht, aufgebrochen. Oribe, der Samurai und Schüler Rikyû's empfand die engen Räume Rikyû's als bedrückend und nahazu als Menschenquälerei. Wenn sich Gast und Gastgeber ohne weiteren Zwischenraum jeweils auf ihrer eigenen Tatami gegenübersitzen, entsteht eine intime Nähe, die sicher von vielen als zu intensiv empfunden wird. Für Anfänger im Teeweg ist diese Nähe kaum zu ertragen. Erst, wenn man in die meditative Stille eingekehrt ist, die durch langes Üben des Teeweges entstehen kann, empfindet man die Nähe in den kleinen Teeräumen als wohltuend. Nirgendwo sonst wird das Prinzip Mu Hi Shu: Nicht Gast - Nicht Gastgeber derart gelebt, wie in diesen kleinen Räumen. Der Ausschnitt für den Ro sitzt in diesem Fall im Mittelbrett. Er ist oberhalb der Mitte der Tatami angebracht, also um 1 Shaku 4 Sun - eine Ro - Breite höher, als im Yojohan Raum. Man kann zwar auf der Gastgeber Tatami ein Tana oder ein Daisu platzieren, der Raum ist aber etwas zu eng dafür. Es ist also besser, im Nakaita - Raum nur die wabi Zeremonien durchzuführen.
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