Der Teeraum Dôjinsai 同仁斎
Den vorderen Raum, der zum Garten und zum See hin schaut, soll dem Shogûn Yoshimasa als Wohn- und Altarraum gedient haben. In einem verschließbaren Schrein steht eine Statue des Amida Nyorai, die dem Genshin (942 – 1017) zugeschrieben wird. Eine weitere Skulptur zeigt Yoshimasa im Priestergewand.
Der hintere Raum hat die Größe von 4 ½ Tatami und ist der Prototyp eines Teeraums im Shoin-Stil. Er enthält frühe Beispiele einer Tokonoma und eines Chigaidanas und ist genau nach chinesischen Fengshui – Prinzipien gestaltet.
In der nord-östlichen Ecke des Raumes befindet sich eine Nische, die im Studierzimmerstil als Lese- oder Schreibnische diente. Neben der Schreibnische ist eine weitere Nische mit einem chigaidana, einem stufenförmigen Regal, das dazu diente, Schmuckgegenstände aufzustellen.
In der mittleren halben Tatami ist eine versenkte Feuerstelle, ein Ro eingelassen. Man kann also davon ausgehen, dass dieser Raum auch als Teeraum verwendet wurde. Aber die Struktur entspricht nicht den späteren Gegebenheiten eines Teeraums.
Wie in der frühen Zeit des Teewegs war es noch nicht üblich, ganz spezielle, nur für den Tee genutzte Räume zu bauen. Die Räume waren so eingerichtet, dass die für die verschiedensten Zwecke genutzt werden konnten. Dôjinsai war also vermutlich ein Lese- und Schreibzimmer. Wurden im Chigaidana entsprechende Teeutensilien präsentiert, so wurde aus dem Schreibraum ein Teeraum.
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