八月 Hachigatsu - August

Chado im August

Obwohl es in diesem Monat noch sehr heiß ist, spürt man den kommenden Herbst schon stark.
Der siebte oder achte Tag des Monats ist in Japan Risshû 立秋 der erste Herbsttag.
Risshû ist der 15. Tag nach Taishô, dem Mittsommertag.
Obwohl es noch Sommer zu sein scheint, bekommen das Licht und die Düfte etwas herbstliches.

秋来ぬと 目にわさやかに 見えども 風の音にぞ 驚かれぬる
Aki kinuto / me niwa sayakani / mienedomo / kaze no oto nizo / odorokarenuru
Der Herbst ist noch nicht sichtbar, aber der Wind erzählt uns, dass er gekommen ist.

Aber entweder handelt es sich hierbei um eine poetische Ausdrucksweise oder der Dichter bezieht sich auf die Bergwelt oder eine ländliche Umgebung.
Aber auch bei uns spürt man um die Mitte des Monats, wie die Luft plötzlich nach dem Herbst zu riechen scheint und das, obwohl im August der Höhepunkt der sommerlichen Hitze erreicht wird.
In Japan ist es so unerträglich heiß und schwül, so das man glaubt, in der Hitze zu verschmachten.

Der Dichter Onitsura schrieb dazu:

Soyori tomo
seide aki tatsu
koto kaino
Da ist kein Anzeichen von Herbstwind!
Ist es tatsächlich risshû?
Im August wird der Höhepunkt der sommerlichen Hitze erreicht.
Es ist so unerträglich heiß und schwül, so das man glaubt, in der Hitze zu verschmachten.
Alle Schulen sind in diesem Monat wegen der Sommerfreien geschlossen, so auch die
Tee-Schulen.
Daher entfallen im August die sonst üblichen monatlichen Tee-Zusammenkünfte.
Sollte dennoch einmal eine stattfinden, dann am frühen Morgen (asa-cha), obwohl auch da keine kühle Brise zu erwarten sein wird.
Jedenfalls ist es keine besonders gute Idee, denn es ist nicht sehr einfach, den Tee-Raum rasch aufzuräumen und anschließend in die große Hitze hinauszugehen. Da ist es schon viel angenehmer, auf die Abend-Kühle zu warten, dem Chor der Grillen zu lauschen und mit Gleichgesinnten ein "Schwätzchen" bei einer Schale Tee zu halten.

Obwohl, da gibt es eine Sommer-Einladung des Konnichian-Großmeisters vom 17. August bis zum Ende des Monats.
Von 8 Uhr morgens bis 15 Uhr vor dem furo zu sitzen, belastet nur denjenigen nicht, der die Hitze völlig vergessen kann. Es ist genauso eine Übung, wie wenn man 100 Runden kagetsu spielen kann.

"Mache deinen Geist von all' den weltlichen Belangen frei und du wirst in der Lage sein, Kühle zu empfinden. Du wirst sehen: ob es dir gelingt die heiße Witterung zu besiegen oder nicht hängt ausschließlich von deinem "Herz-Geist" ab."

Es ist sehr schwierig, im August gutes Material für die Tee-Zeremonie zu finden.
Diejenigen, welche privilegiert sind, den Sommer über in ihrem Haus in den Bergen oder am Meer zu verbringen, haben Tee-Zusammenkünfte in Hakonen, Karuizawa oder Arima und können so der Hitze entgehen.
Für die meisten ist dies jedoch nicht möglich, aber man kann von seinem Urlaubs-Ort ein- zwei Souvenirs mitbringen, die man dann bei den kommenden Tee-Zusammenkünften im September verwenden kann.

Der August ist die beste Zeit, die Asche für den Ro - die Winterfeuerstelle vorzubereiten.
Die Asche wird in Wasser gewaschen, damit sie die Rauheit verliert und mit Bancha (billiger grüner Tee, der an der Luft braun wird) dunkler gefärbt. Dann wird sie auf Matten ausgebreitet und in der Sonne getrocknet. Wiederholt man das viele Jahre, so erhält man eine wunderbare, dunkel glänzende und schwere Asche.
Vielleicht versteht man ja jetzt, warum diese Art von Asche für die Tee-Menschen so kostbar ist?

Weitere beliebte Tätigkeiten um die große Hitze zu vergessen sind:
Tee-Schalen brennen, schönes Bambus-Holz zu suchen um daraus einen Chashaku (Tee-Löffel) zu schnitzen, Sutren kopieren.

Tatsache ist, auch wenn es noch so heiß ist, risshû ist nun mal der literarische Herbst, daran führt nichts vorbei.
Darum findet man jetzt auch auf den Hängerollen Texte und Motive die von der Kühle des Herbstes erzählen, vom ersten Wind oder vom fallenden Blatt des Paulownia-Baumes.

Als Blumen-Vasen (hanaire) werden sahari, tsuri-bune oder geflochtene Körbe bevorzugt.

Bei den Kesseln werden furin-gama mit Muster von Schilf (ashi) oder Reihern (sagi) verwendet. Auch wird gerne ein kirikake furo verwendet, damit das Feuer nicht gesehen wird.
Tooyama-bai und benisachi-buri mit schneeweißer weißer Asche (maki-bai).

Als Kaltwasser-Gefäß (Mizusashi) verwendet man solche mit großen Öffnungen (hiro-kuchi= großer Mund), oder solche mit geteilten Deckel (wari buta). Es ist auch sehr geschmackvoll ein Lotus-Blatt anstelle des Deckels zu verwenden.

Auch bei der Tee-Schale nimmt man bevorzugt solche mit großem Durchmesser (badarai) groß genug, um ein "Pferd darin zu baden".
Für Süßigkeiten wird so wie die heißen Sommer-Monate davor weiterhin sehr gerne Glasware verwendet (kuzu-manjû oder giyama) um ein Gefühl der Frische und Kühle zu suggerieren.

Was auch immer es ist, das wichtigste ist jedoch, in einem von der Hitze losgelösten Zustand überzugehen. Dies ist das Geheimnis, um die große Hitze zu vergessen.

Fest-Programme im August

Hassaku-gama 八朔釜
Fest zu Ehren der reif gewordenen Reisfelder am 1. Tag im August (hassaku = hachi-saku = 1. August)
An diesem Tag werden seit der Herrschaft des Kaisers Go-saga die ersten geernteten Reis-Ähren in einer feierlichen Zeremonie namens Tanomu no sechi dem kaiserlichen Hof dargebracht.
In Kyôto und der näheren Umgebung gibt es an diesem Tag noch einen anderen feierlichen Brauch: da ist es üblich, dass an diesem Tag eine Amme der von ihr aufgezogenen Tochter ein Geschenk überbringt. E-hokai das sind 2 tragbare Essens-Behälter.
Ebenso ist es Sitte, dass Schüler in ihren formellen mit Familien-Wappen geschmückten Kimonos ihre Lehrer an diesen Tag besuchen, sich nach dem Befinden in diese heißen Jahreszeit erkundigen und die besten Wünsche überbringen.
Der pflichtbewußte Tee-Mensch wird an diesem Tag seine Besucher mit einer Schale Tee empfangen. Weiters wird er an diesem Tag Essens-Behälter mit folgenden Motiven verwenden:
mit Bildern von tsukuri-suzume (Spatzen), tsukuri-kiji (Fasan), tsukuri-sagi (Reiher) oder hime-uir-bina eine Puppe aus einer hime-uri Melone hergestellt.
E-hokai ya
Tosa ga enogu no
surihagashi
Das zufällige Loslösen der Farbpigmente des Bildes auf dem
Tosa Essens-Behälter erzeugt ein interessantes Muster.

Urabon-e (Tama-matsuri)
Wird im Verwaltungs-Bezirk Kansai am 15.August gefeiert.
Es handelt sich hierbei um ein buddhistisches Fest für die Vorfahren, welches bereits am 10.August mit kusaichi (ein Markt für Blumen und Dekorationen für dieses Fest) beginnt. Es geht weiter mit einem "Treffen" mit den Seelen der Verstorbenen, einer Messe für diese,
dem bon-Festival und endet am 16.August.
Dabei opfern die Menschen Tee auf ihrem Altar zu Hause.

Tama-matsuri
oi no itaraba
cha no kayoi
Tama-matsuri erfüllt den Ort;
wenn mein Neffe noch am leben wäre,
würde ich ihm eine Schale Tee servieren

Bon-Odori. Das Bon-Odori Fest wird am 15. August gefeiert. In der Nacht vom 15. auf den 16. wird der Toten gedacht. Man versammelt sich, speist gemeinsam und gibt den Toten ihren Anteil am Essen ab. In vielen ländlichen Gegenden Japans wird heute noch der Bon - Odori Tanz getanzt. Eine der eindrucksvollsten Schilderungen eines Bon-Festes stammt von Lafcadio Hearn.

Daimonji大文字
In Kyôto werden in dieser Nacht riesige Feuer in den Bergen rund um Kyôto angezündet, um die Seelen der Verstorbenen zu begleiten. Am Higashi-yama brennt ein Feier in Form des Dai , gegenüber am Nishi-Yama das Hidari-Dai - linkes Dai, Film
Dabei wird Tee gereicht um sich an der kühlen Abend-Brise während der Betrachtung zu erfreuen.
Sôami no yoi-ne okosu ya Daimonji
Sôami hat bis Sonnenuntergang geschlafen. Sollte ich ihn wecken, damit er die Daimonji sehen kann?

Teika-ki定家忌
Am 20. August. Der Geburtstag von Lord Fujiwara no teika.
Er war der Sohn von Fujiwara no Shunzei und wählte Gedichte für das Shin Kokin Wakashu und Shin Chokusmshu aus.
Er starb im 2. Jahr von Ninji (1241) im Alter von 80 Jahren.
Seine gesammelten Gedichte sind unter dem Namen Shûigusô bekannt. Er hinterließ eine große Anzahl an Arbeiten, die auf Schriftrollen angebracht wurden und deren Verwendung bei
Tee-Menschen sehr beliebt ist.

Jizô-bon地蔵盆
Am 24.August. Ein zauberhaftes Festival für Kinder, welche Jizô verehren.
Er ist ein schützender Gott für Kinder.
Tee-Leute, welche selbst Kinder haben, werden an diesem Tag Tee mit einem Jizôdô-gama oder einem Manji-gama zubereiten.
Enshû gab einer berühmten nochi-gama chaire den Namen Jizô.

Chôsei-an Daikoku-gama 長生庵大黒釜
Diese Fest wird am 30.August in Chôsei-an in Kamaza / Kyôto gefeiert.

Chabana Tee-Blumen im August

Shûkaidô 秋海棠;
(Begonia evanisana)

Erreichen eine Höhe von 1-2 shaku (30-60cm).
Die Stiele haben rote Knoten und sind hohl.
Die Blätter sind schräg herzförmig und gezackt. Meist sind die Blüten rot, es gibt aber auch weiße Blüten mit roten Blättern.
Vermutlich kamen sie im Jahr des Kan'ei aus China nach Japan.
Der Dichter Hokushi schreibt über diese Blume in einem seiner Gedichte:
"Shûkai ya shikke no fukaki mado no shita"
Shûkaidô blühen an einem sehr feuchten Platz unter dem Fenster.

Fuyô芙蓉
(Hibiscus mutabilis)

Ein jährlich die Blätter verlierender Strauch aus der Familie der Stockrosen (Malven). Erreicht eine Höhe von 4-5 shaku ( 1,5m). Die Blätter sind herzförmig und gezackt. Die Blüten sind sehr groß und in den Farben hellrot, dunkelrot oder weiß. Sie erblühen am Morgen und verwelken am Abend.

Tsuki yoi-yoi fuyô hini-hini hana no tsuyu

Abwechseln kommt der Mond in der Nacht heraus und die tau-bedeckte fuyô zeigt ihr Gesicht am Morgen.

Kikyô桔梗
(Platycodon grandiflorum)
Eine winterharte Pflanze mit fleischigen Knollen aus der Familie der chinesischen Glockenblumen.Wild wachsen in den Felder und auf den Bergen. Die Stiele wachsen gerade und erreichen eine Höhen von 2-3 shaku (60-90cm),die Blätter sind lang, wechselseitig und elliptisch.An der Spitze des Stieles wächst eine dunkelviolette,glockenförmige Blüte. Es gibt auch weiße Blüten. Es handelt sich hierbei um eine der sieben Herbst-Blumen.

Der Dichter Chodo schrieb dazu:
Korin no kusa fuzai ya hana-kikyô
Da wachsen Kikyô annähernd so wie sie Kôrin gemalt hat.

Sawa-kikyô沢桔梗
(Lobelia sessiflora)

Ein Gras aus der Familie der chinesischen Glockenblumen. Wächst auf feuchtem Grund (sawa), Feldern oder auch in den Bergen. Erreicht eine Höhe von 3-4 shaku (max. 1 Meter).
Die Blätter sind lanzenförmig und fein gezackt.

Suna-gawa ni mizu hita-hita ya sawa-kikyô

Wasser platschert gegen die sawa-kikyô welche am sandigen Flußufer wächst

Ominaeshi女郎花
(Patrinia-scabiosaefolia)

Auf Wiesen und Feldern wild wachsendes Gras, eine Höhe von 3 shaku erreichend. Gelbe 5-blättrige Blüten wie ein geöffneter Schirm. Ebenfalls eine der sieben Herbstblumen. "Omina" heißt "Frau" und die Pflanze wurde so benannt, weil ihre Blüte ebenso sanft erblüht. Eshi ist die verkürzte Form von "meshi" = Hirse, an welchem die Form erinnert

Hyoro-hyoro to nao tsuyu-keshi ya ominaeshi

Schau wie die schlanke ominaeshi standhält, so beladen ist sie mit Tau.

Hagi
(Lespedeza bicolor)

Die bekannteste der sieben Herbst-Blumen. Sie erreicht eine Höhe von 4 shaku (1,5 Meter) mit herabhängenden Zweigen.
Sie wächst in Büscheln und jeder Stiel hat 3 Blätter, mit einer roten oder dunkelroten Blüte. Die Stiele verwelcken nicht im Winter. Hagi wurde immer schon in Gedichten oder in der Malerei als Merkmal des Herbstes gewürdigt.

Roji-geta ni yuki no oto ari hagi no tsuyu

Vom Geräusch der getas auf dem roji begrenzt mit tau-beladenen hagi sieht es aus als würde es schneien.

Fujibakama藤袴(Eupatorium stoechadosmum) Aus der Familie der Chrysanthenem. Erreicht eine Höhe von 3 shaku (1Meter). Die Blätter sind gezackt und dreitgeteilt. An Stiel blühen hellrote oder violette Blüten in Büschelform. Da sie gut riechen werden sie auch kaori-sô d.h. wohlduftende Blumen, genannt. "Fuji" bringt die Farbe der Wisteria zum Ausdruck und bakama "den Duft tragend". Sie wird in China als Parfum auf Kleidern aber auch als Duft in Shampoos verwendet.

Fujibakama kono yû-gure no shimeri kana

Wie doch die fujibakama glitzern im abendlichen Nieselregen!

Tsuyu (tautropfen)-kusa 露草
(Commelina communis)

Eine jährlich wachsende Pflanze mit einem fleischigen Stengel, wild auf Feldern und im Strassengraben wachsend.
Erreicht eine Höhe von 1 shaku (30cm).
Die Blätter, welche aus Knoten am Stiel herauswachsen, sind lang, oval und lanzenförmig. Die meisten davon umwickeln den Stiel.
Die blauen Blüten werden gepreßt, um blaue Frabe herzustellen.

Tsuki-kusa wa tsuyu mote hana o kukuru kana

Tsuki-kusa von Tau bedeckt kann ausgewrungen werden.

Mizuhiki-sô水引草
(Polygonum filiforme)

Ein Gras mit fleischigen Wurzel , wächst wild auf Feldern und in den Bergen.Die Stiele werden 1-2 shaku (30-60cm) hoch und die Blätter sind oval und behaart. Sporadisch targen die Stiele kleine rote Blüten. Man verwendet mizuhiki als Schnüre um Geschenk damit zu verknoten.

Mizuhiki o nusa ni mushiru ya Kachio-yama

Mizuhiki werden ausgezupft um ein Geschenk im Kachio-yama Tempel zu verpacken.

Hana-myôga花名荷
(Alpinia-japonica)

Auf der Spitze der Deckblätter blühen kleine hellgelbe Blütem, eine neben der anderen aber nur für einen Tag. Die Blätter ähneln sehr denen des myôga (japnischer Ingwer)

Hito-shirenu hana itonameru myôga kana

Ohne irgendeine öffentliche Fanfare erblühen die Blüten der myôga.

Tsuri-gane-ninjin釣鐘人参
(Adenophora triphylla)

Aus der Familie der Glockenblumen. Wächst in Feldern und kann eine Höhe bis zu 3 shaku erreichen. Die Blätter sind lang und getackt. Die Blüten sind hellviolett und wie eine Glockenblume geformt (tsuri-gane).Die Wurzeln dieser Pflanze sind karottenförmig (ninjin) und werden als Medizin verwendet.

Tsuri-gane-ninjin no hana ni no-dera no magaki kana

In einem Feld da gibt es einen grob-gewebten Tempelzaun aus Bambus, gerade perfekt für tsuri-gane-ninjin.

Tsuri-fune-sô釣舟草
(Impatiens-textori)

Ein Kraut, welches man auf feuchten Wiesen findet.
Erreicht eine Höhe von 1-2 shaku ( 30-60cm).
Die Stiele sind rot die Blätter oval und am Ende gepunktet.
Der Name der Blume kommt davon, weil die lila Blüte an ein Fischerboot (tsuri-bune) erinnert.

Juzu-dama数珠玉
(Coix-lachryma-jobi)
Aus der Familie der Reis-Pflanzen.
Es wächst wild und ausschließlich am Wasser. Die Stiele wachsen in Büscheln und erreichen eine Höhe von 4 shaku (1 Meter).
Die Blätter sind gerade und am Ende gepunktet. Im Sommer tragen die Stengel Blüten, im Herbst kleine runde Beeren wie Perlen
(jzu-dama). Diese spielen eine große Rolle im Tee bei buddhistischen Festen.

Tsuki ni tori koshi jzu-dama no aoki kana

Im Mondlicht pflücke ich juzu-dama; wie grün sie doch sind! myôga.

Ha-geitô葉鶏頭
(Amaranthus tricolor)

Eine Pflanze aus der Familie der Amaranthus.
Kann eine Höhe bis zu 2 Metern erreichen. Der Name kommt, da ihre Blüte einen Hahnen-Kamm ähnelt (Keitô).

Sôshi hosu hei yori takashi hageitô

Höher als der Zaun, über welchen Bücher "are aired", wächst ha-geitô.

Tamura-sô 田村草
(Serratula-coronata)

Aus der Familie der Chrysanthemen.
Wächst wild auf den Feldern.
Die Blüte gleicht einer Distel.

Matsumushi-sô 松虫草
(Scabiosa-japonica)

Wächst wild auf den Feldern und Wiesen und erreicht eine Höhe von 60-90cm. Die Blüte hat die Besonderheit, dass die Aussenseite blau-violett und das Innere gelb-weiß ist. Dies Blume erblüht, wenn eine bestimmte Art von Grille (matsumushi) zirpt.

Matsumushi-sô umi o mi-orosu one hiroshi

Von einem Gebirgs-Kamm aus überblickt eine Fülle von matsumushi-sô den See.

Weitere Tee-Blumen im August sind:
Karukaya ( Themeda japonica), Oguruma ( Inula japonica), Sennô-ka (Lychnis senno), Susuki ( Miscanthus sinensis), Kuzu no hana ( Pueraria thunbergiana), Otokoeshi ( Patrinia villosa),Hiyodori-bana ( Eupatorium japonicum), Tade no hana

Kigo Worte des Monats Juni

Andere Namen für Hachi-gatsu八月の異名

Ha-zuki Blätter Monat. Das Laub beginnt ganz langsam sich zu färben. Es ist zwar noch keine Herbstfärbung, aber die ersten Blätter werden in der Trockenheit und Hitze gelb und fallen zu Boden. Die Gräser sind nicht mehr satt grün, sondern künden mit ihrer Farbe den Herbst.
Ein anderer Name für den August wird auch für den September gebraucht, hat aber in beiden Monaten eine völlig andere Bedeutung: 月見月 Tsukimi-zuki, Mond Betrachtungs- Monat. Der September Mond ist der letzte Vollmond, bei dem das Laub noch an den Bäumen ist.
Kozome-zuki bezeichnet den Farb-Wechsel der Blätter in rot und gelb
Benizome-zuki, Kozome-zuki beschrieben ebenfalls den Farbwechsel der Blätter und sind namen für August und September.

Risshû立秋
Risshû ist der 15. Tag nach der Sonnwende (taisho). Es ist zwar der erste Tag des Herbstes (aki), aber gleichzeitig auch der Beginn der Sommerhitze.

Sho-sho処暑
Der 15. Tag nach risshû. Dabei kommt das Empfinden auf, dass die Hitze (sho) sich nun endlich verabschiedet.

Sho-shû初秋
Der Beginn des Herbstes. Wenn in der Natur ein Hauch von Herbst in der Luft liegt, dann sind Tee-Menschen in der Stimmung, Tee zu machen.

Zan-sho残暑
Die verbleibende Hitze nach risshû setzt sich im allgemeinen bis in den frühen September fort. Der Poet Jakuren schrieb dazu folgende Zeilen:
Natsu-goromo / mada nugi-yaranu / yû-gure wa / sode ni mataruru / ogi no uwa-kaze
Am gestrigen Abend wechselte ich meine Sommer-Kleider und nun warte ich um mich am Wind zu erfreuen, der von den offenen Feldern kommt und durch meine Ärmel weht.

Shin-ryô新涼
Man fühlt jetzt aufgrund einer leichten Kühle, dass der Herbst nun angekommen ist.

Bon no tsuki盆の月
Der Mond (tsuki) in der Nacht des 15. Augustes (Bon-Festival).

Ama no gawa天の川
Um den 7. Tag im siebenten Monat kann eine Vielzahl von Sternen in der Formation eines Flusses (gawa) am Himmel (ama) gesehen werden.
Es gibt auch einen Tee-Raum namens Ama no kawa no seki, welcher von Hisada Sôzen bevorzugt wurde. Es handelt sich hierbei um einen 2 Matten Raum mit naka-ita (Holzbrett). Im Fall von mehr als 4 Gästen sitzen sich diese dann um das Brett von Angesicht zu Angesicht, daher auch der Name.

Aki no hoshi秋の星
Um so klarer und frischer die Luft im Herbst (aki) wird, um so heller und schöner erstrahlen die Sterne (hoshi).
Der Poet Kôyô schrieb dazu:
Hoshi sudeni / aki no manako o / hirakikeri
Die Sterne haben nur ihre herbstlichen Augen geöffnet.

Hoshi-tsuki-yo星月夜
Eine große Vielzahl von Sternen (hoshi) erstrahlen in den Herbst-Nächten genauso hell wie eine Mondlicht durchflutete Nacht.

Aki no kumo秋の雲
Schwach helle, fast durchsichtige kühle Wolken (kumo) am herbstlichen Himmel.

Hatsu-arashi初嵐
Schwacher Sturm (kaze) bläst nach risshû.Wenn dieser Wind die Blätter auf den Bäumen und die gräser erfaßt, dann klingt es wie ein kleiner Sturm (arashi).
Der Dichter Yayû schrieb darüber:
Fukare chiru / gôko no sô / hatsu-arashi
Der erste starke Wind im Herbst bläst die Neubekehrten davon.

Inazuma稲妻
Ein Licht-Blitz ohne Donner am herbstlichen Himmel gesehen.
Es gibt eine schwarze Tee-Schale, die diesen Namen trägt, und Sottakusai rät:
"für diese Tee-Schale mußt man einen wirklich hervorragenden Tee-Besen verwenden."
Hôitsu schrieb dazu:
Kuro-Raku no / chawan no kan ya / inabikari
Der schwarze Schimmer der Tee-Schale trägt einen Licht-Blitz mit sich.

Odori
In der Zeit des Bon-Festivals werden im ganzen Japan Tänze (odori) vorgeführt.
Issa schrieb dazu:
Yo ga yoi zo / hashita-odori mo / tsuki ga sasu
Die Welt ist nicht so ein schlechter Platz; der Mond scheint gerade für die kleine Anzahl von Menschen, welche tanzen.

Hanabi花火
Früher wurde das Feuerwerk (hanabi) dazu verwendet, um die Seelen der Verstorbenen zu besänftigen. Heute jedoch fast nur mehr für Fluß-Feste und als Unterhaltung vom Sommer bis in den frühen Herbst hinein.
Buson schrieb:
Hanabi seyo / Yodo no o-chaya no / yû-zukiyo
Im herbstlichen Mondlicht-Himmel steigt das Feuerwerk über dem Tee-haus am Ufer des Flußes Yodo auf.

Kado-cha門茶
In vergangenen Zeiten wurde Tee (cha) oder andere flüssigen Erfrischungen den Pilgern, welche die Tempel und Schreine besuchten, am Tor (kado) gereicht.

shin-tofu新豆腐
Frischer Tôfu, aus den ersten Sojabohnen der neuen Ernte gemacht.

Aki no semi秋の蝉

Eigentlich ist ja semi ein Wort für den Sommer. Aber wenn die Sonnenstrahlen im Herbst schwächer werden, dann auch der Gesang der Grillen.

Tsukutsuku-bôshiつくつく法師
Eine Grillen-Art, die um risshûn ihren Gesang beginnt.
In einer Legende stirbt ein Mann aus Tsukushi, Kyûshû auf einer Reise. Er wird zur Grille die unaufhörlich davon singt, wie sehr sie die Heimat um Tsukushi vermißt.

Tombo蜻蛉
Libellen werden auch schon im Sommer gesehen, ihre eigentliche Zeit jedoch ist der kühlere Herbst.
Im Tee gibt es eine ganz berühmte Tombo-de-Teeschale von Annan (Vietnam).

Kiri hito-ha桐一葉
Das Fallen der Blätter verkündet die Ankunft des Herbstes.

Aki-kusa秋草
Eine allgemeine Bezeichnung für Blumen und Gräser, welche im Herbst wachsen.
Ebenso ein beliebtes Muster für Natsume (Tee-Behälter) und für viele andere Tee-Geräte.

Suika西瓜

Wassermelonen schmecken am besten im August. Die Schale kann auch für asa-cha gesalzen und eingelegt werden.

Ao-fukube青瓢
Ein noch grüner Flaschen-Kürbis.
Flaschenkürbisse sind für Teemenschen ein besonderes Vergnügen. Noch sind die Kürbisse grün, aber später, wenn sie reif sind, kann man daraus Vasen für die Teeblumen machen. Besonders große Exemplare eignen sich auch hervorragend als Behälter für die Holzkohle und geben eine Erinnerung an den Sommer und ein Gefühl des Wabi, wenn man sie im Wnter beim Legen der Holzkohle benutz.