Setsubun - FrühlingsbeginnMit Beginn des einschneidendsten Jahreszeitenwechsels, nämlich dem vom Winter zum Frühjahr, wird an den meisten Tempeln und Schreinen Anfang Februar das alte Neujahrsfest festlich begangen.Es findet unmittelbar nach dem Abschluß der Kälte-Periode (kan) statt, in der Zeit der ersten Pflaumenblüte. Auch die Tsubaki (Kamelien) stehen schon in voller Blüte, die Tage werden länger und die Sonne hat wieder Kraft. Um den dritten / vierten Februar herum die kälteste Zeit des Jahres. Darum ist der alte Name für den Februar Kisaragi - "eine weitere Schicht überziehen". Dennoch beginnt nach dem Mondkalender am vierten Tag des zweiten Monats der Frühling. Der Tag davor gilt als sogenannte Jahreszeitenwende ("Setsubun").
An diesem Tag ist es Brauch, vor dem Beginn der neuen Jahreszeit alles Unheil - Unglück, Krankheiten usw. - zu vertreiben, indem man geröstete Soja-Bohnen "nach dem Teufel wirft". Oft zieht sich ein Familienmitglied eine ONI-Maske (Teufel, böser Geist) über und wird dann mit den Bohnen beworfen.
Das sogenannte Bohnenwerfen ("Mamemaki") praktiziert man sowohl zu Hause, als auch in den Schreinen und Tempeln.
Eine der berühmtesten Setsubun Zeremonien in der alten Kaiserstadt Kyoto ist verbunden mit besonderen Kyogen - Spielen am Mibudera, dem Mibu-Tempel. Während der Kyogen-Spiele werden die Zuschauer von den Schauspielern in Dämonenmasken mit Bohnen beworfen.
In Takayama zum Beispiel ziehen die 20 Hauptakteure der Setsubun-Zeremonie als die Sieben Glücksgötter kostümiert, zusammen mit roten und blauen 'Ungeheuern' vom Bergtor durch das Stadtzentrum von Takayama nach Honmachi und Kokubunji. Dabei werden mit vollen Händen Bohnen in die Menge geschleudert, was die bösen Wintergeister vertreiben soll. Einige von den Bohnen werden wieder aufgesammelt und beim ersten Donnerschlag des Jahres verspeist. Es ist dabei der Brauch, eine dem eigenen entsprechende Alter Anzahl von gerösteten Sojabohnen zu verspeisen, und für ein glückliches Zuhause zu beten. Männer in ihrem als besonders gefährdet geltenden 25. und 42. Jahr und Frauen im gefährlichen 19. und 33. Jahr sammeln so viele von den geworfenen Bohnen, wie sie Jahre zählen und werfen sie an Kreuzungen fort, um Unglück zu verhindern. Man sagt auch, daß man das ganze Jahr gesund und unversehrt überstehen kann, wenn man soviel (geworfene) Bohnen ißt, wie man alt ist.
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