茶 席 の 香 - Duft im TeewegDie Verwendung von Duftstoffen - Kō im Teeweg ist von früher Zeit an bezeugt. Im Nambōroku, den Aufzeichnungen von Gesprächen über den Teeweg zwischen Sen no Rikyū und dem Mönche Nambō heißt es sofort am Anfang des Textes:
Einmal, als Sōeki im Shūun An über Cha-no-yu sprach, fragte ich ihn:
"Ihr betont immer wieder, dass die Wurzeln des Cha-no-yu zwar im Daisu-Stil liegen, dass aber der informelle (sō 草, 'Gras') Tee des kleinen Teeraumes (小座敷) von nichts übertroffen wird, wenn es um das Erlangen der geistigen Tiefe geht. Warum ist das so?" Sōeki antwortete: "Cha-no-yu im kleinen Raum ist vor allem eine Verwirklichung des Dō (des WEGES) im Geist des Buddhismus. Sich an der großartigen Konstruktion eines Hauses und an dem Geschmack erlesener Speisen zu freuen, ist eine sehr weltliche Angelegenheit. Uns genügt ein Haus, durch dessen Dach es nicht regnet, und ein Mahl, bei dem gerade der Hunger gestillt ist. Das entspricht der Lehre Buddhas und dem wahren Geist der Teekunst. Man bringt Wasser herbei, sammelt Brennholz, erhitzt das Wasser und bereitet Tee. Dann bringt man ihn dem Buddha dar, reicht ihn den anderen und trinkt ihn auch selbst. Man arrangiert Blumen und entzündet Weihrauch. Durch all dies formen wir uns selbst nach den Taten Buddhas und der vergangenen Meister zu wandeln." Alles andere musst du aus Dir selbst verstehen lernen." Nambōroku Nr 1 Rikyū, hier noch mit seinem Namen Sōeki genannt, verbindet in diesem Text den Teeweg mit dem Weg Buddhas. Hier wie dort ist das Entzünden von Duftstoffen eine zentrale Handlung. Häufig wird das japanische Ko 香 mit Weihrauch übersetzt. Diese Übersetzung ist aber nicht richtig, weil Weihrauch eben ein ganz bestimmter Duftstoff ist, nämlich ein duftendes Baumharz aus Arabien. Zwar kann durchaus auch Weihrauch in den Mischungen vorhanden sein, aber die wichtigsten Bestandteile der im Buddhismus und im Teeweg verwendeten Düfte sind Dufthölzer, meistens aus Indien oder Südostasien. Schon sehr früh hat man in Japan unter dem Einfluss der chinesischen Kultur Duft- und Räucherstoffe verwendet. Zunächst dient das Verbrennen von Duftstoffen der Reinigung von unangenehmen Gerüchen. Gerade wenn man im Teeraum ein Holzkohlenfeuer entzündet, können leicht unangenehme Gerüche entstehen. Diese könnte man aber auch überdecken oder binden, indem man mit duftenden Stoffen versehenes Wasser versprüht. Dies wird ja in vielen Kulturen auch getan. Aber es ist etwas völlig anderes, wenn man Stoffe verbrennt und den Rauch im Raum verbreitet. Das räuchern ist fast immer auch ein reinigen und vor allem auch ein Opfern. In der altgriechischen Sprache heißt thyō (Θυω) ich rauche, räuchere, ich opfere.
Sommer / Winter - Furo / RoIn der Anfangszeit des Teeweges gab es keine festen Regeln für die Verwendung des Kō. Man benutze je nach eigenem Geschmach und nach Gelegenheit die Art des Kō, den man schätzte. In der Momoyamazeit hat sich, vielleicht unter dem Einfluss Rikyū's durchgesetzt, im Sommer andere Düfte als im Winter zu verwenden.In den einhundert Lehrgedichten Rikyū's heißt es dazu:
Aber die verwendeten Hölzer beschränken sich keineswegs aus Sandelholz. Auch das teure Jinko - Adlerholz kann verwendet werden. In Rikyū's Gedichten wird das Jinko nicht erwähnt. Das dürfte zwei Gründe haben. Das Adlerholz gehört, vor allem in der besten Qualität zu den teuersten Duftstoffen überhaupt und sein Preis übersteigt den Goldpreis bei weitem. Außerdem ist der Duft des Jinko ungeheuer stark und betörend, ja fast berauschend. Schon deshalb kam es für Rikyū in seinem wabi - Tee nicht zur Verwendung. Das Sandelholz dagegen ist preisgünstig zu bekommen. Es ist in großen Massen vorhanden im Gegensatz zum eher seltenen und deshalb so kostbaren Jinko. Buddha und der DuftDas Sandelholz kommt ursprünglich immer aus Indien, der Heimat des Buddha, sein Duft erinnert also immer an Buddha selbst. Als Buddha geboren wurde, regnete es Blumen vom Himmel und ein wunderbarer Duft erfüllte die ganze Welt. |