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Der Zen-Meister
Jôshû (778 - 897) empfing die Unsui - die vorbeiziehenden Mönche - mit den Worten:
"Warst Du schon einmal hier?" Wenn der Mönch antwortete: "Trink Tee, dann geh!" (Ki Sa Ko!)
"Trink Tee, dann geh!" Jôshûs Gehilfe war verwirrt und fragte seinen Meister:
Jôshû antwortete:
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Die
chinesischen Zen-Mönche, die Unsui, zogen während bestimmter
Phasen ihres Zen-Trainings wie Wolken und Wasser (Unsui) von Ort zu Ort
und von Kloster zu Kloster, wo sie jeweils nur eine Nacht blieben.
Wenn Jôshû seinen Gast fragte, "Warst du schon einmal hier?", so wäre eine gute Gelegenheit gewesen, gemeinsam zu plaudern und vielleicht alte Erinnerungen aufzufrischen oder darum zu bitten, auch für die Zukunft in diesem Kloster verweilen zu dürfen, weil der Ort sehr angenehm ist oder der Meister sehr gütig. Jôshû sagte aber: "Verweile nicht in alten Erinnerungen und vergangenen Zeiten und sorge dich nicht um das Morgen. Sei ganz und gar in diesem Augenblick und trink deinen Tee, wie es Sitte ist in einem Zen-Kloster. |
Während
du deinen Tee trinkst, tu genau dieses, ohne mit deinen Gedanken oder deinem
Herzen an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit oder bei anderen Dingen
zu verweilen.
Wenn du deinen Tee getrunken hast, versuche nicht, diesen Augenblick festzuhalten, sondern geh, weil es die Zeit dazu ist. Alles was Du tust, tu ganz und gar JETZT." Jôshûs Gehilfe, der nicht verstanden hatte, verlangte nach einer intellektuellen
Erklärung.
Darum antwortet er: " Trink Tee, dann geh!" |
Trinken wir eine Schale Tee!