Friedrich Hölderlin: Winter

Der Winter

Wenn sich das Laub auf Ebnen weit verloren,
So fällt das Weiß herunter auf die Thale,
Doch glänzend ist der Tag vom hohen Sonnenstrahle,
Es glänzt das Fest den Städten aus den Toren.
 
Es ist die Ruhe der Natur, des Feldes Schweigen,
Ist wie des Menschen Geistigkeit, und höher zeigen
Die Unterschiede sich, dass sich zu hohem Bilde
Sich neiget die Natur, statt mit des Frühlings Milde.
 
    d. 25. Dezember 1841.
      Dero
       untertänigster
 
         Scardanelli

 
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