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Energieversorgung für Japan ohne Atomkraft?
Verfasst:
Dienstag 15. März 2011, 14:38
von yuki
Es wird in den letzten Tagen immer wieder von japanischer Seite darauf hingewiesen, dass die Atomenergie für Japan die einzige Alternative vom Öl war.
Japan hat keinerlei Bodenschätze (mehr). Abgesehen von den Unmengen Gold und Silber, die früher in Japan abgebaut worden waren und deren Vorräte bereits von Hideyoshi völlig ausgeschöpft worden sind, gibt es keinerlei Bodenschätze.
Die Japanische Volkswirtschaft konnte sich nicht vom Öl abhängig machen. Was hätte man denn sonst tun sollen?
Re: Energieversorgung für Japan ohne Atomkraft?
Verfasst:
Dienstag 15. März 2011, 16:07
von sensei
Nicht nur in Japan hat man sich bequem zurückgelegt, weil man ja das Erdöl und die Atomkraft hat.
Aber Japan hat sich in ganz besonderer Weise auf die Atomenergie gestützt.
Das Argument, man habe im Lande keine Bodenschätze, mit denen man Energie erzeugen kann, ist vollkommen kurzsichtig.
1. Japan ist ein Inselland mit unendlich langen Küstenlinien. Man könnte wunderbar die Wellenenergie nutzen.
2. Japan hat eine strake vulkanische Tätigkeit mit unendlich vielen heißen Quellen und viel Bodenwärme.
3. Wenn man diese Energieformen erschließen würde, wären enerme Energiereserven nutzbat.
Japan ist ein südliches Land mit sehr viel Sonne.
4. Japan hat Städte mit sehr vielen Hochhäusern, die ohnehin eine stetige Thermik erzeugen. Die Techniken, diese Thermik zur Energiegewinnung zu nutzen, ist bereits vorhanden und könnte erheblich ausgebaut werden.
Wenn man allein diese Energiereserven ausbauen und nutzen würde, wäre Japan möglicherweise ein Land mit den meisten Energiereserven weltweit.
Atomenergie ist nicht nur gefährlich, weil sie nicht beherrschbar ist, sondern auch, weil sie die Gehirne der Menschen vernebelt, die dann meinen, es gäbe keine andere Form der Energiegewinnung.
Zugegeben, all diese Formen zu entwickeln dauert Zeit. Aber die hat man mit dem Bau von AKW vertrödelt.
Re: Energieversorgung für Japan ohne Atomkraft?
Verfasst:
Dienstag 15. März 2011, 23:46
von julian
Re: Energieversorgung für Japan ohne Atomkraft?
Verfasst:
Mittwoch 16. März 2011, 10:16
von sensei
Dieses bequeme sich zurücklehen und nicht nach neuen Energien zu suschen betrifft ja nicht nur Japan sondern die ganze Welt. Immerhin sind wir in Deutschland doch schon ein ganz klein wenig weiter. Aber das ist wohl durchaus ein klein wenig auf das Ölembargo 1973 zurück zu führen.
Ich erinnere mich noach an den Novembertag 1973, als absolutes Fahrverbot für alle privaten Fahrten mit einem KFZ herrschte. Das erste mal seit langem hat man an diesem Morgen die Schritte der Menschen gehört, die früh zur Kirche gingen. Es war ein - wunderbare - Stille überall.
Erst später am Tag wurde es wieder etwas lauter. Die Menschen wanderten in großen Gruppen über die leeren Strassen, viele holten ihre Fahrräder und fuhren auf die vollkommen leeren Autobahnen.
Am Abend waren wir dann bei unserem Professor eingeladen, der ganz am anderen Ende der Stadt wohnte. Das war dann schon etwas umständlich. Vereinzelt fuhren aber immerhin noch die Busse, den Rest musste man dann eben laufen.
Dieser autofreie Sonntag war zwar wie eine Art Volksbelustigung, wenn es auch danach zu einer schweren Wirtschaftskrise kam. Aber er hat immerhin einen Denkanstoss gegeben. Man begann, nach alternativen Energien zu suchen. Es wurden auch neue AKW gebaut. Japan hat den Schluss gezogen, sich weitaus stärker als bisher auf die Atomkraft zu verlassen.
Aber wohl erst durch dieses Ereignis kam bei uns Schub in die Entwicklung von Wind- und Sonnenernergie. Wir wären vermutlich ohne diesen autofreien Sonntag heute noch nicht so weit mit den alternativen Energien. "Leider" floss bald das Öl wieder in großen Mengen, so dass die Entwicklung alternativer Energien wieder vor sich hin dümpeln konnte.
Muss es immer eine Katastrophe sein, die Menschen aus ihrer Bequemlichkeit reisst? Wir Japan jetzt zum Beginn eines neuen Zeitalters der Suche nach erneuerbaren Energien?
Dann hätte die Katastrophe wenigstens noch einen Sinn gehabt.