Es gibt eine Tenmae, die sich gut für so etwas eignet, nämlich Chitose-Bon.
Am 60. Geburstag von Tantansai (1893-1964), dem Großmeister der 14. Generation der Urasenke kreierte seine Frau diese neue Form der Teezubereitung. Chitose - wörtlich: 1000 Jahre - möge Tantansai 1000 Jahre leben!.

Das Chitosebon ist eigentlich ein runder Kasten, der als Deckel ein Hanagatabon hat. Im Kasten stehen Chawan mit Chakin, Chasen und Chashaku, die Natsume und zusätzlich ein Kobukusa. Man trägt den Kasten mit geschlossenem Deckel herein, holt das Kensui und sitzt nieder. Dann beginnt man die Tenmae, indem man die Box nach links stellt, den Deckel öffnet und ablegt, der jetzt weiterhin wie das Bon bei Ryakubon benutzt wird.
Man entnimmt die Natsume, reinigt sie, stellt sie dann auf das Bon usw. wie bei Ryakubon.
Wir haben mal in einem Kurs Chitosebon geübt, indem wir eine Art Hutschachtel aus Pappe in geeigneter Größe verwendet haben. Man kann auch einen rechteckigen Korb mit Deckel benutzen und dann eben entsprechend die Tenmae abwandeln.
In Europa dürfen wir sowas, in Japan selbstverständlich nicht!
Letztlich ist auch die Verwendung eines Chabako möglich. Einfach den Kasten auf ein Bon stellen, hereintragen, den Kasten zur Seite, Deckel öffnen und weiter wie bei Ryakubon. Dabei eben immer die Dogu aus dem Kasten nehmen, reinigen und auf das Bon legen. Nachher wieder umgekehrt einpacken. Mal ausprobieren!
Oder man kann mal ins Myoshinan kommen und dort "richtige" Chabako-Tenmae lernen.