von sensei » Samstag 5. September 2009, 07:39
Ein paar Gedanken zum yojohan Raum finden sich auf der Teeweg-Seite unter .
Beim Raumplan mit der Maus über die Yijing Zeichen fahren, dann erscheinen Erklärungen.
Vielleicht sollte ich das mal ändern?
Außerdem steht da noch nicht drin, dass der Gastgeber am "Schamanen" Platz sitzt. Ich bin auf diese Bedeutung gestoßen, als ich einmal mit einem Teefreund in Korea über die Geste des Kagami - Hishaku, des "Spiegel - Hishaku" diskutiert habe.
Er hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass Rikyu am Deckel für den Kama einen Knopf aus Silber verwendet hat, der mit drei Pflaumenblüten verziert war. Diese drei Pflaumenblüten lesen sich auf Koreanisch "sammai", was das selbe Wort ist wie Sammadhi. Er meinte, dass wir unseren Zustand des Sammadhi zeigen, indem wir die Schöpfkelle halten wie einen Spiegel. So spiegelt dieser Spiegel die Reiheit des Herzens. Früher hat man jedesmal wenn man die Schöpfkelle genommen hat sie in der Kagami-Haltung genommen. Heute tun wir dies nur noch am Anfang und am Ende der Teezubereitung. Eigentlich schade. Hat da mal jemand diese Haltung nicht verstanden?
Wenn ich beobachte, wie beiläufig und unaufmerksam oft das Kagami-bishaku ausgeführt wird, so könnte man vermuten, dass das noch mehrern Leuten so geht.
Es gibt im Buddhismus auch den Ausdruck des "Spiegel-samadhi". Das Herz - sofern es 'rein' ist - spiegelt die Welt, die Welt spiegelt das Herz. Wenn ein Spiegel sich im anderen spiegelt, so ergibt das eine un-endliche Refklektion. Philosophisch gesehen ist diese Reflektion un-endlich, weil beide Enden verschwinden, sie verlieren ihr "Selbst", weil sie "nur noch" eine Reflektion des Anderen sind.
Es ist dann schon toll, dass dies genau an dem Platz geschieht, der nach dem Yijing ein Spiegel ist. DUI ist ja die Reflektion des Himmels im See. Der See zeigt, wenn man hineinschaut kein Wasser, sondern den Himmel. Er hat in seinem tiefsten Inneren das Selbst aufgegeben und spiegelt das Andere. Wäre der See vom Wind aufgewühlt, so könnte er den Himmel nicht mehr spiegeln. Übertragen: wenn wir durch unsere eigenen Emotionen aufgewühlt sind, können wir die Welt nicht mehr spiegeln so wie sie ist.
Ich wollte immer mal mehr darüber auf der Teeweg-Seite schreiben, aber leider hat der Tag nur 24 Stunden.
CHA ZEN - ICHI MI / Tee und Zen: EIN Geschmack