Zur ursprünglichen Frage: Der Hishaka passt nicht auf das Futaoki.
Das Futaoki im Kaigu ist eben ein Futa-oki und kein Hishaku-oki.
Der Hishaku wird niemals auf das Kaigu-Futaoki gelegt.

Das ist so durchaus richtig, dass man diese Art von
kaigu entweder mit dem Nagaita oder dem Daisu verwendet. Das Nagaita ist dabei ein Abkömmling des Daisu - Formen, lediglich das obere Ten-ita fehlt.
Bei diesen Formen wird das FUTA-OKI wirklich nur als ein Futa-oki benutzt und nicht als Hishaku-oki.
Das Futa-oki ist das Gerät, auf das man den Futa, also den Deckel des Kama ablegt (oki). Der Hishaku liegt bei diesen Formen niemals auf dem Futaoki. Er steht entweder im Shakutate, dem vasenähnlichen Behälter oder er liegt auf dem Kama.
Kaigu haben im Übrigen einen interessanten philosophischen bzw. soziologischen Hintergrund. Kaigu sind eine Gruppe von Gu - Zeug, die alle das selbe Aussehen bzw. Design haben, lediglich die Form ist nach dem Verwendungszweck unterschieden. Bei den formalen Zeremonien, die aus China bzw. Korea nach Japan kamen, wurde nur formales Ritualgeschirr aus Bronze verwendet. Das ist dann selbstverständlich immer einheitlich im Design.
Mit der Japanisierung des Teeweges greift eine Individualisierung. Alle Dinge, die im Tee verwendet werden, sind unterschiedlich. Das geht soweit, dass man keine zwei Dinge aus dem selben Keramikort verwendet. Also z.B. keinen Hagi-Chawan UND ein Hagi-Mizusashi. Nur bei Seto Keramik gibt es gewisse Ausnahmen: Es ist durchaus gut, ein Seto-Mizusashi zusammen mit einer Seto-chaire zu verwenden. Aber dann bitte keine Hanaire aus Seto oder ähnliches.
Die Dogu sind alle unterschiedlich. In ihrer Unterschiedlichkeit ergeben sie dennoch als Gesamtes eine Harmonie. So wie auch die Menschen im Teeraum sehr unterschiedliche Individuen sind, aber als Gruppe miteinander harmonieren.
Dieser Prozess der Individualisierung in der (mittelalterlichen) japanischen Gesellschaft spiegelt sich auch in der Architektur der Zen-Klöster, von wo diese Individualisierung ausging. Chinesische Zenklöster haben eine gemeinsame Nutzung der verschiedenen Gebäude, die um Höfe verteilt liegen. Es gibt nur einen Zen-Do, eine Küche, eine Buddhahalle usw. Japanische Zen-Klöstern bilden ein Konglomerat von verschiedenen Klosterbereichen, die alle durch Mauern voneinander abgetrennt sind. In jedem Tempelbereich "herrscht" EIN Meister, im benachbarten Tempelbereich ein anderer. Lediglich die Hauptgebäude, die für Feierlichkeiten genutzt werden sind noch gemeinsam.
In dem vom Zen beeinflußten Tee werden die Dogu als Individuen ausgesucht und verwendet. In den wabi-Tee passen keine kaigu.