RIKYU: EINHUNDERT GEDICHTE
Auswahl
"Sono michi ni iran to omou kokoro koso wagami nagara no shisho narikere."
Dein eigenes Herz, das innig wünscht den WEG zu gehen, ist Dein eigentlicher Lehrer.
Der Teeweg ist einer der faszinierendsten Wege. Er vermittelt eine wunderbare Ruhe und das Empfinden von Harmonie. Die Schönheit der Teegeräte, die Ästhetik des Teeraumes, der Duft und Geschmack des Tees lassen uns in eine vollkommene Welt hinübergleiten.
"Gestern, beim Japanfest hatte ich überhaupt kein Empfinden mehr, wie schnell die Zeit vergangen war. Obwohl tausende von Menschen am Teehaus vorbeizogen und beobachteten, wie wir Teezeremonie vorführten, war meine innere Ruhe wie beim Unterricht. Es war nicht so, daß ich die Massen nicht bemerkt hätte - sie haben mich einfach nicht gestört."
Häufig kommen Menschen, die von den Vorführungen fasziniert waren zum Teeunterricht. Dann stellt sich aber nicht unmittelbar die Ruhe und Gelassenheit ein. Vielmehr kommen Schmerzen in den Beinen, die Konzentration, die Ruhe und die Langsamkeit der Bewegungen sind kaum auszuhalten.
Nach einiger Zeit stellt sich eine anfängliche Begeisterung ein, wenn man beginnt, die komplizierten Bewegungen nachvollziehen zu können. Wie bei jedem Lernprozess wird sich nach dieser Anfangsphase eine Stagnation, vielleicht sogar ein Rückschritt einstellen. Es tritt eine Ermüdung und vielleicht sogar ein Überdruss ein. Eugen Herrigel beschreibt diesen Zustand exemplarisch in seinem Buch über den Weg des Bogens. Es bedarf wieder langer Übung, um einen erneuten Fortschritt zu spüren und - vielleicht plötzlich den Zustand des Eins - Seins mit sich und der Zeremonie zu empfinden: Nicht mehr ICH mache Tee, der Tee geschieht, wenn auch nicht ohne mich.
Hierher kann kann kein Lehrer führen, nur ich selbst muß es von ganzem Herzen wünschen. Der Lehrer kann nur begleitend auf dem Weg helfen, seine Erfahrung vorleben und technische Details vermitteln. Ich selbst kann aber, trotz intensivsten Wünschens diesen Zustand nicht herbei zwingen. Vielleicht stellt er sich gerade dann ein, wenn ich das Wünschen vergessen habe.
Ausführliche Interpretation hier.
ならひつつ 見て こそ 習へ 習はず に よし あし いふ は 愚か なりけり |
Naraitsutsu Mitekoso narae Narawasu ni Yoshiashi iu ha roka narikeri |
Lernen, unentwegt (und den WEG ergründen) Nur durch sehendes Ergründen Nicht lernen (und den WEG verfehlen): Gut oder schlecht reden Ist töricht! |
Wenn man beginnt zu sehen, ist es keinesfalls richtig, gut oder schlecht zu kritisieren. Das ist ein Irrweg im Lernen. Man sieht, was anders ist und man sieht, was gut ist. Aber man kritisiert das weniger Gute nicht, man lernt daraus, was besser werden kann. Auch für sich selbst.
In der Welt erkennen alle Schönes als schön. Schon gibt es Häßliches.
Alle erkennen, was taugt. So gibt es Untaugliches.
Das Fülle und Leere einander erschaffen, schwer und leicht einander erzeugen,
lang und kurz einander bilden, hoch und tief einander erfüllen,
Töne und Stimmen einander ergänzen, vorher und nachher einander folgen,
ist stetig.
Gerade daher verweilt der Weise beim Geschäft des Nicht-Handeln,
und betreibt die Lehre des Nicht-Reden.
Die zehntausend Dinge
-
er bringt sie in Gang und fängt sie nicht an,
er führt sie aus und hängt nicht daran,
er bringt sie zum Erfolg und hat seinen Platz
nicht bei ihnen.
Nun,
allein indem er seinen Platz nicht bei ihnen hat,
gerade daher verlassen sie ihn nicht.
Daodejing
Es gibt Übende, die sehr schnelle Fortschritte machen und solche, die sehr langsam vorankommen. Das heißt aber nicht, daß die ersteren die "besseren" Schüler sind. Es kann Schüler geben, die sich sehr schnell Abläufe und Techniken merken können, die vielleicht aber bald in die Haltung des "ich kann das alles!" kommen. Es kann sein, daß diese Schüler für den Lehrer unerreichbar werden.
Andere hingegen lernen scheinbar sehr langsam und nur mit großer Mühe. Sie sind aber erfüllt von dem tiefen Wunsch, die Ruhe, den Frieden und die Harmonie, die der Teeweg geben kann zu erlangen. Darum sind sie unermüdlich in ihren Übungen und lassen niemals in ihren Bemühungen nach. Auch wenn sie für einen Lehrer die scheinbar schwierigeren Schüler sind, wird er ebenfalls niemals in seiner Mühe nachlassen, sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Im Zen gibt es das Gleichnis vom erstklassigen und vom letztklassigen Pferd. Das erstklassige Pferd reagiert bereits auf den Wunsch des Reiter, noch bevor der weiß, was er wünscht. Das letztklassige Pferd braucht die Sporen und die Peitsche und ein endloses scheinendes Training, bis es endlich versteht. Aber dann "weiß" es, was es gelernt hat und kennt alle Schwierigkeiten, die dem erstklassigen Pferd niemals bewußt werden. So versteht das letztklassige Pferd und kann späte voller Mitleid die Schwierigkeiten eines Anfängers nachvollziehen.
"Haji o sute hito ni mono toi naraubeshi korezo jozu no motoi nari keru."
Man muß alle Scham beim üben beiseite tun - dies ist das Fundament der Meisterschaft.
Als Anfänger fühlt man sich leicht gehemmt, wenn man bei seiner Teezubereitung beobachtet wird. Man spürt, daß die Bewegungen nicht rund und fließend sind, man hat den Ablauf vergessen oder es ist einfach peinlich, von Anderen genau beobachtet zu werden, weil man spürt, daß man sehr viel von sich preis gibt.
Als Fortgeschrittener ist es peinlich, wenn etwa gar Anfänger bei mir einen Fehler entdecken. Vielleicht war man in tiefer Konzentration, jemand fragt etwas und man fällt in die Realität zurück, hat aber völlig den Faden verloren. Das Herz ist leer wie ein Spiegel, aber es will sich einfach nichts mehr spiegeln!
Will man auf dem WEG weiterkommen, muß man sich über all dies hinwegsetzen und ruhig und gelassen seine Übungen fortsetzen. Nur so kann man zur Meisterschaft kommen. Letztlich sind diese Peinlichkeiten nur ein Verfangensein in der Person, die es in den Übungen zu transzendieren gilt. In Abwandlung eines Spruches von Zen-Meister Dôgen könnte es heißen:
Den Teeweg erlernen bedeutet,
sich selbst erlernen.
Sich selbst erlernen bedeutet,
sich selbst vergessen.
sich selbst vergessen bedeutet,
in Harmonie sein mit allem, was uns umgibt.
"Migi no te wo atsukau toki ha waga kokoro hidari no houni aruto shirubeshi."
Beim Gebrauch der rechten Hand soll die Aufmerksamkeit auf der Linken liegen.
Wenn wir von dem Gedanken beherrscht sind: "JETZT muß ich mit der rechten Hand den Teelöffel nehmen!" wird sich unsere ganze Aufmerksamkeit auf eben diese rechte Hand richten. Der Muskeltonus im rechten Arm steigt, die Schulter wird vor lauter Konzentration auf das, was ich TUN muß; hochgezogen, der Rücken verspannt sich und wird krumm. Die Linke rutscht derweil ziellos herunter und das Gleichgewicht des Körpers ist verloren. Rikyû hätte genauso sagen können: Beim Gebrauch der Hände vergiß die Atmung nicht!
Die Bewegungen beim Teebereiten sind so komplex und der gesamte Körper ist mit einbezogen. Wenn man sich auf EINES konzentriert, verliert man unweigerlich alles andere. Erst, wenn man in der Lage ist, ganz loszulassen und nichts mehr zu TUN, geschieht der Tee wie von allein und Körper und Geist sind in Harmonie. Das ist das "WU WEI", das Nicht-Tun des Dao De Jing
chanoyu oba kokoro de tatete te de tate na tatezu ni tateyo kokoro shizuka ni
|
Chanoyu muß mit dem Herzen, nicht mit der Hand getan werden. Tu es, ohne es zu TUN in der Ruhe Deines Herzens |
Hier wird eine vollkommene Achtsamkeit im Umgang mit den Dingen beschrieben, die zu einem völligen Selbstvergessen führt.
Legt man zum Beispiel den Teelöffel auf der Natsume, der Teedose ab, so muss man die Hand ganz vorsichtig lösen, damit der Löffel seine Balance behält. Löst man sich zu schnell und hastig, so kann es passieren, dass der Löffel herunter fällt. Es ist nicht einfach nur ein Zurückziehen der Hand. Dem geht die Ablösung von einer Anhaftung voraus. (te hanare Hand ablösen). Dennoch verweilt man noch eine ganze Weile bei dem abgelösten Gegenstand, der nicht als Gegen-Stand sondern als ein Teil von mir selbst erfahren wird. Es ist wie die achtsame Loslösung und das Abschied nehmen von einem geliebten Menschen.
Aber diese Anweisung ist nicht nur ein Hinweis für eine technische Handhabung, sondern auch ein Hinweis auf die Atmung. Man legt den Gegenstand vorsichtig ab und atmet dabei aus. Beim Zurücknehmen der Hand löst man sich ganz vorsichtig und langsam. Erst, wenn die Hand schon eine gewisse Entfernung vom Gegenstand, im Beispiel dem Teelöffel hat, nimmt die Geschwindigkeit der Trennung zu. Das ergibt einen Rhythmus der Bewegungen. Man geht relativ schnell nach vorn. Beim Abstellen wird die Bewegung sehr langsam und vorsichtig und kommt nahezu zum Stehen. Ganz langsam löst man sich und wird erst dann wieder schneller, wenn man weit genug entfernt vom Gegenstand ist.
Das ist nicht nur ein technisches Vorgehen. Auf diese Weise entsteht eine innige Verbindung zu dem Gegenstand. Man wird förmlich Eins mit ihm. Der Geist wird leer und spiegelt den Gegenstand vollkommen. Auf diese Weise verwirklicht man den Buddhaweg. Zenmeister Dōgen:
Den Buddhaweg erlernen heißt, sich selbst erlernen. Sich selbst erlernen heißt, sich selbst vergessen.
Beim Umgang mit den Dōgu, dem Weg-Zeug vergisst man sich selbst und ist ganz bei den Dingen. Man ist völlig Be-Dingt. Jetzt beim Teelöffel, JETZT bei der Teedose, JETZT ...
Dieses Hyakushū ist eines der schwierigsten in der Sammlung und hat zu vielen Fehldeutungen geführt. Das Gedicht erläutert den Begriff Namaru - stumpf werden. Die Hand wird stumpf und fortwährend immer stumpfer. Das Stumpf werden ist kein Abstumpfen und somit ein Fehler, der dadurch entsteht, dass die Bewegung anfangs schnell und am Ende langsam wird. Vielmehr ist das Stumpf-werden die höchste Vollendung der Teekunst. Mein Teelehrer Yoshinori Kawasaki hatte als junger Mann wundervolle Bewegungen voller Grazie und Stil. Er ist nach einer schweren Krankheit, die ihn nie wieder verlassen hat, nach Japan zurück gekehrt. Bei den Trauerfeierlichkeiten für die Frau des Großmeisters habe ich ihn wiedergetroffen und er hat mir einen Tee bereitet. Seine Bewegungen waren ganz schlicht geworden. Keine Kunst mehr - einfach nur Tee bereiten. Aber zwischen uns ist dabei eine innige Stimmung entstanden, wie ich sie vorher bei ihm noch nie erlebt hatte. Seine Kunst hatte die vollkommene Stumpfheit erlangt. Nichts besonderes mehr! Einfach nur Tee schlagen. Das ist die höchste Kunst der Kunstlosigkeit.
Es gibt ein Papier, das als Rikyū’s Testament bezeichnet wird, das Ein-Blatt-Testament.
Es orientiert sich am Ein-Blatt-Testament von Hōnen, der den Buddhismus des reinen Landes populär gemacht hatte. Hōnen war ein hochgelehrter Meister des Tendai Buddhismus. Aber er hatte später die Meinung, dass es genügt, ein einziges Mal den Namen Amida Buddhas mit vollkommen reinem Herzen anzurufen. Das übertrifft alle Gelehrsamkeit bei Weitem.
In Rikyū’s Testament heißt es:
Wer sich dem Weg (Dō oder Michi) anvertraut – mag er auch feine Geräte, sowohl einheimische als auch chinesische erworben haben – wird ein verarmter Mensch, der so ist, als würde er nicht einen einzigen geschriebenen Buchstaben kennen. Er ist ganz wie eine alte Frau, die religiöse Weisungen angenommen hat, während sie zu Hause lebt und die, ohne sich wie eine suki - Person zu gebärden, einfach mit ganzem Herzen Wasser erhitzt.
Einfach nur mit ganzem Herzen Wasser erhitzen, ohne Stolz und ohne Gelehrsamkeit.
Für einen gelehrten und hochgeübtenMenschen eine der schwersten Übungen!
Wie wird das Stumnpf-werden erreicht? Indem die Bewegung Anfangs schnell und am Ende langsam wird. Das Langsam und schnell ist im Gedicht ein einziges Wort, nämlich 早く hayaku, früh oder schnell, eilig. Osoku 遅く dagegen ist spät, langsam.Jede Bewegung hat einen Anfang und ein Ende. Bewegt man die Hand zum Teelöffel, so kann die Bewegung recht schnell beginnen. Kommt man aber in die unmittelbare Nähe des Löffels, wird die Bewegung immer langsamer und achtsamer, damit der Löffel nicht angestoßen wird und fällt. Langsam entfernt sich dann die Hand mit dem Teelöffel von der Teedose und wird schneller. Die andere Hand nähert sich zunächst schnell der Teedose und wird dann immer langsamer und vorsichtiger. Durch diesen Wechsel entsteht ein Rhythmus von schnell und langsam und der Tee beginnt zu ‚tanzen‘.
Eigentlich ist es auch nicht die Hand, die "greift". Wir machen Tee, ohne auch nur ein Einziges Mal die Hand zu benutzen. Wenn sie "stumpf" geworden ist, greift sie nicht mehr. Der gesamte Körper atmet, geht nach vorne und der Hand bleibt nichts anderes übrig, als mitzugehen. Wir hören auf, zu tun. Der Körper führt die Hand und der Teelöffel zieht sie förmlich an wie ein Magnet. Ohne jede Muskelspannung und ohne festzuhalten liegt der Löffel in der Hand. Und jetzt diese Hand, dann die andere, im steten Wechsel von Yin und Yang. Das ist das Nicht-Tun, das Wu-Wei des Daodejing.
Und derjenige der so den Tee tanzt, vergisst sich selbst in diesem Tanz. Er wird stumpf und verliert jede Aufmerksamkeit auf das Außen. Er ist nur noch Tee. Wie eine alte Frau, die einfach nur Wasser erhitzt.
"Keiko toha ichi yori narai ju wo shiri ju yori keru motono sono ichi."
Beim Üben (des Teeweges) muß man beim Fortschreiten von Stufe zu Stufe immer wieder zum völligen Anfang zurückkehren.
Beim Fortschreiten auf dem Übungsweg wird man mehr und mehr Erfahrung und Geschicklichkeit gewinnen und die Formen werden immer komplexer. In der Tradition der Urasenke sind die Übungen stufenweise aufgebaut. Man beginnt mit den Grundübungen - dem wari giko - schreitet fort zu ersten, "einfachen" Formen um schließlich zu immer komplizierteren Formen etwa mit der Verwendung von kostbaren Teegeräten chinesischen Ursprungs zu kommen. Schreitet man auf dem Übungsweg fort, besteht die Gefahr, daß man der Faszination der Technik, die man mehr und mehr bewältigt erliegt, und beginnt, eine einfache Zubereitungsform zu verachten: so etwas ist für die Anfänger da! Wenn man aber nach einiger Zeit zu der einfachsten Form zurückkehrt, dem "Ryaku bon", wird man überrascht feststellen, wie schwierig sie ist. Man wird auf Einzelheiten der Bewegungen aufmerksam und entdeckt, daß die Form für Anfänger eigentlich zu schwierig ist.
Das Herz des Teeweges ist es, in Harmonie und stiller Gelassenheit eine einfache Schale Tee zuzubereiten und mit dem Gast zu teilen. Die komplizierten Formen dienen letztlich nur dem Üben des WEGES.
Deshalb ist es wichtig, immer wieder zu den einfachsten Formen zurückzukehren.
Wenn man von komplizierteren Formen zu den einfachen zurückkehrt, stellt man überrascht fest, daß man mit einer völlig neuen Erfahrung an die einfachen Dinge herantritt. Man ist nicht mehr abgelenkt von der Konzentration auf komplizierte Abläufe und entdeckt gerade in der Schlichtheit der einfachen Formen die grenzenlose Schönheit der Bewegungen. Erst, wenn man in völliger Schlichtheit und Natürlichkeit ohne jede Kunst eine einfache Schale Tee zubereiten kann, "in der sich die ganze Welt widerspiegelt", ist man in der Ruhe angekommen, die der Teeweg schenken kann.
Ein Schüler fragte Rikyû, was der Sinn des Chanoyu sei. "Wasser holen, Feuer anzünden, Wasser erhitzen und Tee schlagen, das ist Alles!" "Das kann ich alles schon!" Rikyû: "Dann möchte ich dein Schüler werden!"
Der Teeweg hat in Japan ein einmaliges Kunsthandwerk hervorgebracht. Es gibt eine unerschöpfliche Fülle von wunderbaren Teegeräten, so daß man immer wieder in Erstaunen versetzt wird. Streift man in Kyoto oder vielleicht auch in Städten wie Kanazawa durch die Straßen, so könnte man in einen Kaufrausch geraten. Schwieriger wird es in Deutschland. Teegeräte sind schwer zu beschaffen und teuer. Wenn man aber nicht die richtigen Teegeräte besitzt, kann man keinen Tee zubereiten!
Rikyû's Gedicht sagt etwas anderes: Die warme Gastfreundschaft ist das Wesentliche beim Tee. An Teegeräten nimmt man das, was man hat.
Ein "Teemensch" wurde in die Provinz verschlagen, wo er keine kostbaren Teegeräte bekommen konnte. Es schickte Rikyû eine große Summe Geld und bat ihn, Teegräte nach seinem Geschmack einzukaufen. Rikyû legte das gesamte Geld in Chakin (kleine weiße Leinentüchlein, mit denen die Teeschale ausgewischt wird) an und schrieb: "Ein sauberes Chakin kann man immer brauchen, alles andere könnt Ihr dort bekommen, wo Ihr seid!"
Die frühen Teemeister hatte keinen Bestand an normierten Teegeräten, über die sie verfügen konnten. Sie gingen mit offenen Augen durch die Straßen. Wenn sie etwas sahen, das ihnen gefiel, überlegten sie, was man damit anfangen und wie man es für diesen Zweck handhaben könnte. Daraus entstand die "Norm" für Teegeräte, von denen Teemenschen kaum abzuweichen wagen.
Im midorikai - der Gruppe von ausländischen Teeschülern bei der Urasenke - ist es Brauch, daß bei einem Weihnachts - chaji nur Geräte aus den Heimatländern der Studenten verwendet werden.
Außerhalb Japans haben wir die einmalige Gelegenheit, die Teegeräte quasi neu zu erfinden. Das einzig Wichtige ist die Freude "am Teilen einer Schale Tee"!
茶の湯には 梅寒菊に 黄葉み落ち 青竹枯木 あかつきの霜 |
chanoyu ni wa: ume - kangiku ni momiji miochi aodake - kare ki akatsuki ni shimo. |
Zeit für Chanoyu: Pflaume - kalte Chrysantheme wirbelndes Herbstlaub grüner Bambus, trockenes Holz Rauhreif am Morgen. |